Pestalozzi gestern, heute und morgen

Einführung Symposium vom 10. April 2008

 

Liebe Symposium-Teilnehmer

Leute mit Visionen sind heutzutage rar geworden. Johann Heinrich Pestalozzi, der vor rund 200 Jahren gelebt hat, war eine solche Person. Für uns der Anlass, uns mit ihm und seinen Ideen, seinen Werten intensiv auseinander zu setzen.

Wenn wir zum besseren Verständnis ein Schritt in die Geschichte machen, so tun wir das klar mit der Absicht, die nötigen Schlussfolgerungen für die Zukunft ziehen zu können, für den schulisch-erzieherischen Aspekt, für den politisch-wirtschaftlichen Aspekt, für die Gesellschaft als Ganzes, aber auch für uns als einzelner Mensch.

Es geht darum, sein Wertesystem zu erfassen und uns zu diesem Zweck intensiv mit der Geschichte zu befassen. Johann Niklaus Schneider-Ammann macht in seinem Vorwort zur Pestalozzi-Rede vom 26. April 1826 die Bemerkung: „Ein Land ohne Geschichte hat keine Zukunft.“

Ich möchte einen Schritt weiter gehen: Es geht heute darum, das Visionäre, das Prophetische im J.H. Pestalozzis Gedankengut herauszuarbeiten. Welche Gedanken haben in den letzten 182 Jahren wirklich fassbare Konturen erhalten? welche dieser Gedanken gelten auch heute noch bzw., welche werden je länger je wichtiger!? Mich fasziniert das Visionäre am J.H. Pestalozzi! JN. Schneider: Ein Land ohne Geschichte hat keine Zukunft. Ich gehe einen Schritt weiter:
„Ein Volk ohne Vision geht zugrunde.“ [Ganz korrekt müsste ich Dorothee Sölle zitieren, aber weil ich unten versprochen’, keine Beispiele zu nennen, habe ich verzichtet]

Daraus folgen, wenn wir das Prophetische in Johann Heinrich Pestalozzis Gedankengut sehen, die nächsten Fragen auf dem Fuss:

 

  • Wie wollen wir die heutigen Probleme angehen? Aus schweizerischer/helvetischer Sicht ist mittlerweile eine globale Sicht geworden!
  • Die globalen Probleme sind z.B. die Spannungsfelder zwischen den armen Entwicklungsländern und den Industrienationen.
  • Wie verkraften wir die industrielle Explosion in China und Indien, ohne dass das globale Ökosystem zusammenbricht? wie halten wir die Umweltzerstörung auf? wie stellen wir sicher, dass auch unsere Kinder und Kindeskinder eine lebenswerte Umwelt vorfinden? Wie regeln wir den globalen Energieverzehr ohne massive Umweltverschlechterungen?
  • Wer sind heute die Leute mit einem prophetischen Charisma, vergleichbar mit demjenigen von J.H. Pestalozzi? Es geht für uns darum, solche Leitsterne zu identifizieren! Ich nenne absichtlich keine Beispiele.

 

Es ist also an uns, die heute, für uns, wichtigen Visionäre zu finden, für uns – die 68er Generation, aber ebenso für die nächste Generation – der sagen wir heute 15- bis 35-Jährigen, [die Jugend gehört dazu!], die durchaus neue, andere, unverbrauchte prophetische Persönlichkeiten verlangen. In diesem Sinne erkläre ich das Symposium als eröffnet.