Ein Schweizer-Blatt

Dass Pestalozzi fast schon ein wenig damit rechnete, es könnte seiner eigenen Zeitschrift ebenso ergehen wie die vielen andern, die im Zuge der Aufklärung kamen und bald wieder verschwanden, bezeugt sein Vorwort, in welchem er seine Zeitschrift selber sprechen lässt:

"Die Wochenschriften und Journale häufen sich, sagt ein jedes neues Blatt, das kommt - ich sag"s auch, und komm doch. Viele, die es sagen, gefielen und gefallen jetzt nicht mehr. Heute treten wir auf - morgen kommt vielleicht einer, vor dem wir schweigen. Bis so lang wollen wir trachten, angenehm, unterhaltend, menschenliebend, wahrheitsliebend und bescheiden zu erscheinen." (PSW 8, S. 2)

Die Beiträge stammten zum grossen Teil aus seiner eigenen Feder und sind ausserordentlich interessant und abwechslungsreich. Wir finden darin nicht nur Vorarbeiten und Auszüge von wichtigen grösseren Werken, sondern auch Dialoge zwischen Bauern, Priestern, Advokaten und Narren sowie ein kleines und ein umfangreicheres Theaterstück, welche die Missstände der damaligen Zeit anprangern. Dazwischen sind Aphorismen, Anekdoten und Abhandlungen über Zeitpolitik eingestreut. Das eigentliche Rückgrat bilden die bedeutenden theoretischen Abhandlungen über Erziehung, über Religion, über den Bauern, über ansteckende Krankheiten und über Strafgesetzgebung. Im Verlaufe des Jahres war Pestalozzi immer mehr auf fremdes Material angewiesen, und die wöchentliche Ablieferung der Manuskripte wurde zur lastenden Pflicht. Die Zeitschrift fand auch nicht das erhoffte Echo, weshalb Pestalozzi das Unternehmen auf Ende Jahr einstellte.

Beispiel-Texte aus dem "Schweizer-Blatt":