Der Löwe, die Schlange und der Teufel

Nr. 70 (PSW 11, S.138)

Der Löwe stritt einst mit der Schlange, wer von beiden eines höhern Geschlechts sei. Der Löwe sagte: "Der große Jupiter schuf mir hinter meinem Rachen eine sorgenfreie Brust." Die Schlange antwortete: "Und mir gab er eine Kraft zu töten, die keinen Schein hat, und eine Wohnung, zu welcher niemand kommen kann."

Der Teufel hörte ihr Gespräch und sagte zu sich selber: "Bei meiner Hölle, wenn die Kräfte, die in diesen zwei Tieren liegen, in einem einzelnen vereinigt wären, ich hätte vor diesem fast soviel als nichts zum voraus."

Ein Mann, der dieses Gespräch hörte, sagte: "Wenn der Teufel diese doppelte Tierkraft unter den Menschen gesucht hätte, so hätte er sie hie und da ganz gewiß vereinigt gefunden." Er setzte dann noch hinzu: "Aber Gnade Gott einem jeden Menschen, der unter die Hände einer dieser vereinigt gedoppelten Tierkraft zu fallen das Unglück hat."