Der Tiere Gerechtigkeitspflege

Nr. 187 (PSW 11, S. 225-226)

Der Löwe zerreißt das beklagte Tier; denn in seinem Rachen steht geschrieben: Es ist des Todes schuldig. Und die Wahrheit von dem Beklagten zu ergründen, schlägt ihm der Stier seinen Farrenschwanz über den Rücken.

Der Hund sucht sein Bekenntnis durch die Beängstigungen des Bellens und die Qualen des Beißens zu erzwingen. Der Affe fragt das beklagte Tier auch, aber wie ein Affe, und wenn er dann mit seinen Affenfragen nichts herausbringt, so wird er wild und nimmt zu den Maßregeln des Hundes und des Stiers seine Zuflucht. Der Elefant hingegen fragt dasselbe, aber auf eine Weise, daß er es, wenn es sich im dritten Verhör nicht selbst verstrickt hat, mit Sicherheit aus seinem Gehege lassen kann.


Auch hierin zeigt sich die Wahrheit, daß die tierische Menschennatur alle Schwächen und Einseitigkeiten aller Tierarten in sich selber vereinige und im einzelnen Menschen in den Eigenheiten aller Tierarten und darin in allen Gestalten, von den Kräften des Löwen bis zu den Schwächen des Faultiers und der Mäusegeschlechter hinunter, Beispiele aufstelle, die mit den Schwächen und Eigenheiten der verschiedenen Tiere die auffallendste Ähnlichkeit haben.