Zwei Weiden

Nr. 75 (PSW 11, S.140-141)

Die eine war gut, aber des Tages kränkten grinsende Affen die weidenden Tiere, und des Nachts lauerten braune Füchse auf ihr Leben.

Die andere war mager und schlecht, aber kein Affe kränkte die weidenden Tiere, und kein Wolf und kein Fuchs lauerten auf ihr Leben.

Als die Schafe beides erfahren, baten sie den Hirten: "Lieber Vater! führ uns doch nie mehr auf diese fette Weide; wenn wir sicher und ungekränkt sein können, so wollen wir wahrlich lieber ein wenig hungern, als unter Unsicherheit und Kränkung uns täglich vollfressen."


Heil dem Volke, das von Armut und Reichtum Erfahrungen gemacht hat, die dieser Schaferfahrung gleichen; und tausendmal Heil dem Hirten, der die Herzenssprache aller guten Schafe, die diese Erfahrung ausdrückt, würdigt.