Wie Gertrud ihre Kinder lehrt (1801)

Rechtschreibung und Interpunktion entsprechen nicht der Kritischen Ausgabe von Pestalozzis Schriften, sondern der regularisierten Fassung auf der CD-ROM.

Seite 9/16

VII. Brief

Das erste Elementarmittel des Unterrichts ist also: der Schall.


Aus ihm leiten sich folgende spezielle Unterrichtsmittel:

I. Tonlehre, oder die Mittel, die Sprachorgane zu bilden;

II. Wortlehre, oder die Mittel einzelne Gegenstände kennen zu lehren;

III. Sprachlehre, oder die Mittel, durch welche wir dahin geführt werden müssen, uns über die uns bekannt gewordenen Gegenstände, und über alles, was wir an ihnen zu erkennen vermögen, bestimmt ausdrücken zu können.

I.

Tonlehre.


Sie teilt sich hinwieder in die Lehre von Sprachtönen und in diejenige von Gesangtönen ab.

Von den Sprachtönen.

Man kann es in Rücksicht auf dieselben gar nicht dem Zufall überlassen, ob sie dem Kind früh oder spät, in Menge oder sparsam vor die Ohren gebracht werden. Es ist wichtig, daß sie ihm in ihrem ganzen Umfang, und so früh als möglich zum Bewußtsein kommen.

Dieses Bewußtsein sollte bei ihm schon vollendet sein, ehe noch die Fähigkeit der Aussprache in ihm gebildet ist; und hinwieder die Fertigkeit, sie allgemein und leicht nachsprechen zu können, sollte mit ihm vollendet sein, ehe die Buchstabenformen ihm vor Augen gelegt, und die ersten Übungen des Lesens mit ihm angefangen werden.

Das Buchstabierbuch muß daher die Töne, aus denen die Sprache besteht, in ihrem ganzen Umfang enthalten, und sollte in jeder Haushaltung von dem Buchstabierkind, das sich hierin übt, in Gegenwart des Kindes in der Wiege, täglich repetiert werden, damit das Bewußtsein dieser Töne dem Letzteren, durch die öftere Wiederholung tief eingeprägt, und ihm allgemein unvergeßlich gemacht werde, selbst ehe es noch imstande ist, einen einzelnen auszusprechen.

Es stellt sich niemand vor, der es nicht gesehen, in welchem Grad das Vorsprechen dieser einfachen Töne ba ba ba, da da da, ma ma ma, la la la usw. die Aufmerksamkeit unmündiger Kinder rege macht, und für sie Reiz hat; ebensowenig, was durch das frühe Bewußtsein dieser Töne für die allgemeine Lernkraft der Kinder gewonnen wird.

Im Gefolge dieses Grundsatzes, von der Wichtigkeit des Bewußtseins von Schall und Ton, ehe das Kind sie nachsprechen kann, und in Überzeugung, daß es ebensowenig gleichgültig sei, was für Bilder und Gegenstände dem unmündigen Kind vor die Augen, als was ihm für Töne vor die Ohren gebracht werden, habe ich ein Buch für Mütter zustandegebracht, darin ich nicht nur die Anfangspunkte von Zahl und Form, sondern auch die wesentlichsten übrigen Eigenschaften, welche uns die fünf Sinne von diesen Gegenständen an den Tag legen, durch illuminierte Holzschnitte anschaulich mache, und durch das also gesicherte, und durch vielseitige Anschauung belebte Bewußtsein vieler Namen, das künftige Leben ebenso vorbereite und erleichtere, wie ich durch das, dem Buchstabieren vorhergehende Einprägen der Töne, diese letzte Arbeit dem Kind in eben diesem Alter vorbereite und erleichtere, indem ich diese Töne durch dieses Buch, ehe das Kind nur eine Silbe davon aussprechen kann, in seinen Kopf, ich möchte sagen, einheimisch mache, oder sie in denselben einquartiere.

Ich will diese Anschauungstafeln für die erste Kindheit mit einem Methodenbuch begleiten, in welchem jedes Wort, das dem Kind über jeden vorgezeigten Gegenstand gesagt werden muß, so bestimmt ausgedrückt ist, daß auch die ungeübteste Mutter hierin meinem Endzweck Genüge leisten kann, indem sie zu dem, was ich sage, kein Wort hinzuzufügen nötig haben wird.

Also durch das Buch der Mütter vorbereitet, durch den bloßen Vorsprachgebrauch des Buchstabierbuches mit dem ganzen Umfang der Töne bekannt, muß dann das Kind, sobald sich seine Organe zur Aussprache gebildet zeigen, mit eben der spielenden Leichtigkeit, mit der man es sonst zwecklose Töne nachsagen läßt, gewohnt werden, täglich zu verschiedenen Malen einige Reihen der Töne des Buchstabierbuches nachzusagen.

Dieses Buch unterscheidet sich von allen bisherigen dadurch, daß seine Lehrform allgemein und dem Lehrling selbst fühlbar von den Selbstlauten ausgeht, und durch allmähliches Hinzusetzen von Mitlauten von vorne und hinten die Silben auf eine umfassende und das Aussprechen und Lesen derselben sichtbar erleichternde Art bildet.

Es selbst entstand so, daß man an jeden Selbstlaut einen Mitlaut um den anderen, von b bis z von hinten anhängte, und so zuerst die einfachen leichten Silben ab, ad, af usw. formierte, dann jeder dieser einfachen Silben von vorne denjenigen Mitlaut beisetzte, der im Sprachgebrauch dieser einfachen Silben wirklich beigefügt werden muß. Z.B.

 

zu ab, b, g, sch, st. b ab
g ab
sch ab
st ab usw.

 

 

 

 

und so aus allen Vokalen durch einfache Hinzusetzung von Mitlauten zuerst leichtere, dann durch Hinzusetzung mehrerer schwererer Silben bildete, und dadurch mußte notwendig ein vielfaches Wiederholen der einfachen Töne und ein allgemeines, und gereihtes Nebeneinanderstellen aller sich durch gleiche Grundlagen ähnlich zeigende Silben herauskommen, welche das unvergeßliche Einprägen ihres Schalls und mithin das Lesenlernen äußerst erleichtert.

Die Vorteile dieses Buches werden in demselben selbst dahin bestimmt: daß es

1. die Kinder auf dem Punkt der Buchstabierübungen einzelner Silben so lange aufhält, bis ihre Fertigkeit hierin genügsam gebildet ist;

2. daß es durch allgemeine Benutzung der Ähnlichkeit der Töne, die Wiederholung der nämlichen Form den Kindern angenehm macht, und dadurch den Zweck, sie ihnen bis zur Unvergeßlichkeit einzuprägen, erleichtert;

3. daß es die Kinder mit großer Schnelligkeit dahin bringt, jedes neue Wort, das sich durch Beisetzung einzelner Mitlaute aus anderen ihm schon unvergeßlich gemachten bildet, sogleich ganz auszusprechen, ohne es allemal vorher buchstabieren zu müssen, und dann auch diese Zusammensetzung auswendig buchstabieren zu können, welches ihnen nachher das Richtigschreiben sehr erleichtert.

In der vorausgeschickten kurzen Anweisung zum Gebrauch dieses Buches werden die Mütter aufgefordert, den Kindern selbst, ehe sie reden können, diese Reihenfolgen von Tönen täglich zu wiederholten Malen und auf verschiedene Art vorzusprechen, um sie zur Aufmerksamkeit zu reizen, und zum Bewußtsein dieser Töne zu bringen. Dieses Vorsprechen muß mit doppeltem Eifer betrieben, und wieder von vorne angefangen werden, sobald die Kinder anfangen zu reden, um sie dann zum Nachsprechen derselben zu bringen und dadurch schnell reden zu lehren.

Um den Kindern die Kenntnis der Buchstaben, die dem Buchstabieren vorangehen muß, zu erleichtern, habe ich dieselben dem Buch, in einer großen Form gestochen beigelegt, wobei den Kindern die Unterscheidungsmerkmale besser in die Augen fallen.

Diese Buchstaben werden, jeder besonders, auf steifes Papier geklebt, und dem Kind nacheinander vorgelegt; wobei man mit den zur Unterscheidung rotgefärbten Vokalen anfängt, die sie vollkommen kennen und aussprechen können müssen, ehe man weitergehen darf. Darauf zeigt man ihnen auch nach und nach die Konsonanten, aber immer gleich mit einem Vokal verbunden, weil sie ohne den eigentlich nicht ausgesprochen werden können.

Sobald den Kindern teils durch diese besondere Übung, teils durch das wirkliche Buchstabieren, wovon ich sogleich reden werde, die Buchstaben anfangen hinlänglich bekannt zu werden; so kann man sie mit den, diesem Buch ebenfalls beigelegten, dreifachen Buchstaben verwechseln, wo über dem deutsch gedruckten (der hier schon kleiner sein kann) zugleich der deutsch geschriebene und unter demselben der lateinische Buchstabe steht. Läßt man das Kind dann jede Silbe in der ihm schon bekannten mittleren Form buchstabieren, und jedesmal in den übrigen beiden wiederholen, so lernt es ohne Zeitverlust zugleich nach dem dreifachen Alphabet lesen.

Nach der Fundamentalregel des Buchstabierens, daß alle Silben nichts anderes sind, als durch Hinzusetzen von Mitlauten zu einem Selbstlaut entstandene Töne, und der Selbstlaut also immer das Fundament der Silbe ist, - wird dieser auch zuerst hingelegt, oder an der aufgehängten Tafel (die am oberen und unteren Rand eine ausgehöhlte Leiste haben muß, worin die Buchstaben stehen, und leicht müssen hinein- und hinausgeschoben werden können); diesem werden alsdann nach dem Leitfaden selbst nach und nach von vorne und von hinten Mitlaute hinzugesetzt; a - ab -b ab - g ab usw. Jede Silbe wird alsdann so lange vom Lehrer vorgesprochen und von den Kindern wiederholt, bis sie ihnen unvergeßlich gemacht ist. Dann läßt man sie die Buchstaben einzeln in und außer der Ordnung (der erste? - der dritte? usw.) hersagen, und die Silben, die man ihnen verdeckt, auswendig buchstabieren.

Hauptsächlich bei dem ersten Abschnitt des Buches ist es durchaus notwendig nur langsam fortzuschreiten, und nie eher zu etwas Neuem überzugehen, bis das Alte den Kindern unauslöschlich tief eingeprägt ist; weil hierin das Fundament des ganzen Leseunterrichts liegt, worauf alles folgende nur durch kleine und allmähliche Zusätze erbauet wird.

Wenn die Kinder auf diese Art zu einer gewissen Fertigkeit im Buchstabieren gelangt sind, so kann man auch mit Übungen nach anderen Methoden abwechseln. So kann man z.B. von einem Wort einen Buchstaben nach dem anderen hinsetzen, bis dasselbe vollständig ist, und dann jedesmal die dastehenden Buchstaben miteinander aussprechen lassen, z.B. g - ge - geb - geba - gebad - gebade - gebadet. Darauf kann man denn durch Wiederwegnehmen des einen Buchstaben nach dem anderen wieder auf gleiche Art zurückgehen; und dieses nacheinander so oft wiederholen lassen, bis die Kinder das Wort ohne Fehler und auch auswendig buchstabieren können. - Man kann auch auf eben die Art von hinten anfangen, aufzustellen.

 

Endlich teilt man das Wort in Silben; läßt die Silben zählen, und in und außer der Ordnung eine jede nach ihrer Nummer aussprechen und buchstabieren.

Einen großen Vorteil kann man sich hauptsächlich bei dem Schulunterricht dadurch verschaffen, daß man die Kinder gerade von Anfang an gewöhnt, jeden Ton, man mag ihnen denselben vorsprechen, oder sie durch die Nummer der Buchstaben oder der Silben, zu ihrer Aussprache auffordern, alle miteinander im gleichen Augenblick auszusprechen, so daß der von allen ausgesprochene Ton, als einziger Laut gehört wird. Dieser Takt macht die Lehrart ganz mechanisch, und wirkt auf die Sinne der Kinder mit einer unglaublichen Gewalt.


Wenn nun diese Buchstabierübungen auf der Tafel gänzlich vollendet sind, so wird dann dem Kind das Buch selbst als sein erstes Lesebuch in die Hand gegeben, und dasselbe solange darin gelassen, bis es zur unbedingtesten Fertigkeit im Lesen desselben gebracht ist.

So viel von der Lehre der Sprachtöne. Ich sollte nun noch ein Wort von der Lehre der Gesangtöne reden, aber da der eigentliche Gesang nicht als Mittel von dunklen Anschauungen zu deutlichen Begriffen zu gelangen, d.i. in dem Unterrichtsmittel, in welchem ich jetzt davon rede, kann angesehen werden, sondern vielmehr als eine Fertigkeit, die nach anderen Gesichtspunkten und nach anderen Zwecken muß entwickelt werden, so verschiebe ich ihre Behandlung zu den Gesichtspunkten, worin ich späterhin das Erziehungswesen ins Auge fasse, und sage jetzt nur so viel: daß die Gesangslehre, nach den allgemeinen Grundsätzen, von dem Einfachsten anfangen, dieses vollenden, und nur allmählich von einer Vollendung zum Anfang einer neuen Übung fortschreiten, und niemals dahin lenken soll, durch ein ungegründetes Steifscheinen die Fundamente der Kraft wesentlich stille zu stellen, und zu verwirren.

 

II.

Das Zweite aus der Schallkraft, oder dem Elementarmittel des Schalls herfließende spezielle Unterrichtsmittel, ist: Wortlehre oder vielmehr Namenlehre.

Ich habe es schon gesagt, das Kind muß seine erste Führung auch hierin durch das Buch der Mutter erhalten. Dieses ist so eingerichtet, daß die wesentlichsten Gegenstände der Welt, und vorzüglich diejenigen, die als Geschlecht und Gattung, ganze Reihenfolgen von Gegenständen unter sich haben, allgemein darin zur Sprache kommen, und die Mütter in den Stand gesetzt werden, dem Kind die bestimmtesten Namen derselben bekannt und geläufig zu machen, wodurch dann die Kinder schon vom frühesten Alter an, zu der Namenlehre, das ist: zu dem aus der Schallkraft hergeleiteten zweiten Spezialmittel des Unterrichts vorbereitet werden.

Diese Namenlehre besteht in Reihenfolgen von Namen der bedeutendsten Gegenstände, aus allen Fächern des Naturreichs, der Geschichte und der Erdbeschreibung, der menschlichen Berufe und Verhältnisse. Diese Wörterreihen werden dem Kind als bloße Übung im Lesenlehren immediat nach Beendigung seines Buchstabierbuches in die Hand gegeben; und die Erfahrung hat mir bewiesen, daß es möglich ist, die Kinder diese Namenreihen bloß in der Zeit, welche erfordert wird, die Kraft des Lesens in ihnen zur vollen Reifung zu bringen, bis zum vollkommenen Auswendigkönnen geläufig zu machen; der Gewinn eines, in diesem Zeitpunkt so weit vollendeten Bewußtseins so vielseitiger und umfassender Namenreihen ist für die Erleichterung des späteren Unterrichts für die Kinder unermeßlich.

 

III.

Das dritte aus der Schallkraft herfließende Spezialmittel des Unterrichts ist: die Sprachlehre selbst.

Und hier sehe ich mich auf dem Punkt, in welchem sich die eigentliche Form zu öffnen anfängt, nach welcher die Kunst, durch Benutzung der ausgebildeten Eigenheit unseres Geschlechtes, der Sprache dahin gelangen kann, dem Gang der Natur in unserer Entwicklung gleichen Schritt zu halten. Doch was sage ich? die Form eröffnet sich, worin der Mensch nach dem Willen des Schöpfers der Blindheit der Natur und ihrer Sinnlichkeit den Unterricht unseres Geschlechtes aus den Händen reißen soll, um ihn in die Hand der besseren Kräfte zu legen, die er seit Jahrtausenden in sich selber entwickelt; die Form eröffnet sich, wie das Menschengeschlecht selbständig, wie der Mensch, der Entwicklung seiner Kraft die bestimmtere und umfassendere Richtung und den schnelleren Gang geben kann, zu deren Entwicklung die Natur ihm nur Kräfte und Mittel, aber keine Leitung gegeben hat, und die sie ihm nie geben kann, weil er Mensch ist; - die Form eröffnet sich, worin der Mensch alles dieses tun kann, ohne das Hohe und Einfache, des physischen Naturgangs, die Harmonie, die in unserer bloß sinnlichen Entwicklung statthat, zu stören, oder irgendeinem einzigen Teil unserer selbst, auch nur ein Haar von der gleichförmigen Sorgfalt zu rauben, die ihm die Mutter Natur, in ihrer auch bloß physischen Entwicklung angedeihen läßt.


Alles dieses muß durch die vollendete Kunst der Sprachlehre und die höchste Psychologie, erzielt werden, um dadurch dem Mechanismus des Naturmarsches von verwirrten Anschauungen zu deutlichen Begriffen, die höchste Vollendung zu geben. Das kann ich freilich bei weitem nicht, und ich fühle mich hierüber im Ernst, wie die Stimme eines Rufenden in der Wüste.

Aber der Ägypter, der zuerst die gebogene Schaufel dem Stier an sein Horn band, und ihm also die Arbeit des grabenden Mannes lehrte, bereitete ja dadurch auch die Erfindung des Pfluges vor, obgleich er ihn nicht zur Vollkommenheit brachte.

Mein Verdienst sei nur das erste Einbiegen der Schaufel und das Anbinden seiner Kraft an ein neues Horn. Aber warum rede ich durch Gleichnisse? Ich darf und soll gerade und ohne Umwege heraussagen, was ich eigentlich will.

Ich will den Schulunterricht, sowohl der abgelebten Ordnung alter verstotterter Schulmeisterknechte, als einer, für den gemeinen Volksunterricht sie nicht einmal ersetzenden, neueren Schwäche entreißen, und ihn an die unerschütterte Kraft der Natur selber und an das Licht, das Gott in den Herzen der Väter und Mütter entzündet und ewig belebt, an das Interesse der Eltern, daß ihre Kinder angenehm werden vor Gott und den Menschen anknüpfen.

Um aber die Form der Sprachlehre, oder vielmehr die verschiedenen Formen zu bestimmen, durch welche ihr Zweck erzielt werden kann, d.i. durch welche wir dahin geführt werden müssen, uns über die, uns bekannt gewordenen Gegenstände, und über alles, was wir an ihnen zu erkennen vermögen, bestimmt auszudrücken, müssen wir uns fragen:

  1. Was ist für den Menschen das letzte Ziel der Sprache?
  2. Welches sind die Mittel, oder vielmehr: was ist der Progressionsmarsch, durch den uns die Natur selber in der allmählichen Entwicklung der Sprachkunst, zu diesem Ziel führt?
  1. Das letzte Ziel der Sprache ist offenbar, unser Geschlecht von dunklen Anschauungen zu deutlichen Begriffen zu führen.
  2. Die Mittel, wodurch sie uns allmählich zu diesem Ziel führt, haben unstreitig diese Reihenfolgen.

a) Wir erkennen einen Gegenstand im allgemeinen, und benennen ihn als Einheit - als Gegenstand.

b) Wir werden uns allmählich seiner Merkmale bewusst, und lernen diese benennen.

c) Wir erhalten durch die Sprache die Kraft, diese Beschaffenheiten der Gegenstände durch Zeit- und Nebenwörter näher zu bestimmen, und den Wechselzustand derselben durch die Veränderungen der Beschaffenheiten der Wörter selbst, und ihre Zusammensetzungen, uns selber klar zu machen.

  1. Über die Bemühungen, die Gegenstände benennen zu lernen, habe ich mich oben erklärt;
  2. die Bemühungen, die Merkmale der Gegenstände kennen, und benennen zu lehren, teilen sich:

a) In Bemühungen, das Kind zu lehren, sich über Zahl und Form bestimmt ausdrücken zu können.

Zahl und Form sind als die eigentlichen Elementareigenheiten aller Dinge, die zwei umfassendsten Allgemeinheitsabstraktionen der physischen Natur, und an sich die zwei Punkte, an die sich alle übrigen Mittel zur Verdeutlichmachung unserer Begriffe anschließen.

b) In Bemühungen das Kind zu lehren, sich auch außer Zahl und Form über alle übrigen Beschaffenheiten der Dinge (sowohl über diejenigen, die durch die fünf Sinne, als auch über diejenigen, die nicht durch die einfache Anschauung derselben, sondern durch unsere Einbildungs- und Urteilskraft erkannt werden) bestimmt auszudrücken.

Die ersten physischen Allgemeinheiten, die wir durch den Gebrauch derer fünf Sinne von den Beschaffenheiten aller Dinge, nach den Erfahrungen von Jahrtausenden abstrahieren gelernt haben: Zahl und Form müssen dem Kind früh, nicht bloß als einwohnende Eigenschaft einzelner Dinge, sondern als physische Allgemeinheit zum geläufigen Bewußtsein gebracht werden. Es muß nicht nur früh eine runde, und eine viereckige Sache als rund und viereckig benennen können, sondern es muß, wenn es möglich ist, beinahe noch voraus den Begriff des Runds, des Vierecks - der Einheit - als einen reinen Abstraktionsbegriff sich einprägen, damit es denn alles, was es in der Natur als rund, als viereckig, als einfach, als vierfach usw. antrifft, an das bestimmte Wort, das die Allgemeinheit dieses Begriffes ausdrückt, anschließen könne: und hier zeigt sich dann auch nebenher die Ursache, warum die Sprache, als Mittel, Zahl und Form auszudrücken, besonders und getrennt von der Art und Weise, wie sie als Mittel sich über alle übrigen Beschaffenheiten, die uns die fünf Sinne an den Gegenständen der Natur bemerken lassen, auszudrücken, betrachtet wird - ins Aug gefaßt werden muß.

Ich fange deshalb schon im Buch für die erste Kindheit an, die Kinder zum klaren Bewußtsein dieser Allgemeinheiten zu führen. Dieses Buch liefert sowohl eine umfassende Übersicht der gewöhnlichsten Formen, als die einfachsten Mittel, die ersten Zahlenverhältnisse dem Kind begreiflich zu machen.

Über die weiteren Schritte dieses Zweckes müssen vergleichungsweise mit den Sprachübungen für einen späteren Zeitpunkt aufbehalten werden, und ketten sich überdies an die spezielle Behandlung von Zahl und Form, die als Elementarpunkte unserer Erkenntnis nach der vollendeten Übersicht der Sprachübungen einzeln betrachtet werden müssen.

Die Zeichnungen des Anfangsbuches dieses Unterrichtes - des Buches der Mütter, oder für die erste Kindheit, sind bei all ihrer Mischung so gewählt, daß alle Arten physischer Allgemeinheiten, die uns durch unsere fünf Sinne bekannt werden, darin zur Sprache kommen, und die Mütter in den Stand gesetzt werden, dem Kind ohne alle eigene Mühe die bestimmtesten Ausdrücke über dieselben geläufig zu machen.

Was denn aber diejenigen Beschaffenheiten der Dinge betrifft, die uns nicht unmittelbar durch unsere fünf Sinne, sondern durch die Dazwischenkunft unseres Vergleichungsvermögens, unserer Einbildungskraft, und unseres Abstraktionsvermögens bekannt werden; so bleibe ich auch hierin bei meinem Grundsatz, keine Art von menschlichem Urteil vor der Zeit scheinreif machen zu wollen, sondern benutze die unausweichliche Bekanntschaft von solchen Abstraktionswörtern bei den Kindern in diesem Alter als bloßes Gedächtniswerk, und etwa als leichte Nahrung ihres Imaginationsspiels und ihres Ahndungsvermögens. In Rücksicht auf die Gegenstände hingegen, die unmittelbar durch unsere fünf Sinne erkannt werden, und bei denen es also darum zu tun ist, das Kind so geschwind als möglich dahin zu bringen, sich darüber bestimmt ausdrücken zu können, ergreife ich folgende Maßregeln. Ich ziehe die Substantive, die sich durch auffallende Merkmale, die wir an ihnen durch unsere fünf Sinne erkennen, auszeichnen, aus dem Wörterbuch aus, und setze die Adjektive, die ihre Merkmale ausdrücken, daneben hin. Z.B.

Aal - schlüpfrig, wurmförmig, lederhäutig;

Aas - totes, stinkendes;

Abend - stiller, heiterer, kühler, regnichter;

Achse - starke, schwache, schmierige;

Acker - sandiger, leimiger, angesäter, gemisteter, ergiebiger, einträglicher, unabträglicher.

Dann kehre ich die Maßregel um, suche auf eben diese Weise im Wörterbuch Adjektive, die auffallende Merkmale von Gegenständen, die durch unsere Sinne erkannt werden, ausdrücken, und setze ihnen dann die Substantive, denen die durch das Adjektiv bezeichneten Merkmale eigen sind, nebenbei. Z.B.

rund. Kugel, Hut, Mond, Sonne;

leicht. Feder, Flaum, Luft;

schwer. Gold, Blei, Eichenholz;

warm. Ofen, Sommertage, Glut;

hoch. Türme, Berge, Riesen, Bäume;

tief. Meere, Seen, Keller, Gruben;

weich. Fleisch, Wachs, Butter;

elastisch. Stahlfedern, Fischbein usw.

Ich suche aber keineswegs durch Vollständigkeit dieser erläuternden Belege dem Kind den Spielraum des Selbstdenkens zu mindern, sondern gebe in jedem Fall nur wenige, aber bestimmt ihm in die Sinne fallende Belege, und frage dann sogleich: Was weißt du jetzt noch mehr, das so ist? Die Kinder finden bei weitem in den meisten Fällen im Kreis ihrer Erfahrungen neue Belege, und gar oft solche, die dem Lehrer nicht zu Sinn gekommen wären, und so wird ihr Erkenntniskreis auf eine Art erweitert und klargemacht, wie es durch die Katechisationen unmöglich, oder wenigstens nur durch hundertfach größere Kunst und Mühe erreichbar ist.

Das Kind ist bei allen Katechisationen teils durch die Schranken des bestimmten Begriffes, über welchen katechisiert wird, teils durch die Form, in welcher katechisiert wird, und endlich noch gar durch die Schranken des Erkenntniskreises des Lehrers, und was noch mehr ist, durch die Schranken der ängstlichen Sorgfalt, daß er nicht aus seinem Kunstgeleise gebracht werde, gebunden. Freund! welche schrecklichen Schranken für das Kind, die bei meinem Gang ganz wegfallen!

Dieses vollendet, suche ich dann, dem mit den Gegenständen der Welt vielseitig bekannten Kind das allmähliche Klarwerden der ihm so weit bekannt gewordenen Gegenstände, durch die weitere Benutzung des Wörterbuches noch mehr zu erleichtern.

Ich teile in dieser Rücksicht dieses große Zeugnis der Vorwelt über alles, was ist, zuerst in vier Hauptrubriken:

  1. Erdbeschreibung,
  2. Historie,
  3. Naturlehre und
  4. Naturgeschichte, ab.

Aber um jede nicht wesentliche Wiederholung des nämlichen Wortes zu vermeiden, und die Lehrform so kurz, als möglich zu machen, teile ich diese Oberabteilungen sogleich in etwa 40 Unterabteilungen ab, und bringe die Namen der Gegenstände dem Kind nur in diesen Unterabteilungen vor Augen.

Dann fasse ich den großen Gegenstand meiner Anschauung, mich selbst, oder vielmehr die ganze Namenreihe, die in der Sprache mich selbst berührt, besonders ins Auge, indem ich alles dasjenige, was das große Zeugnis der Vorwelt die Sprache über den Menschen sagt, unter folgende Hauptrubriken bringe.

Erste Rubrik.

 

Was sagt sie von dem Menschen, insofern ich ihn als bloß physisches Wesen, in Verbindung mit dem Tierreich ins Auge fasse?

Zweite Rubrik.

Was sagt sie von ihm, insofern er durch den gesellschaftlichen Zustand zur physischen Selbständigkeit emporstrebt?

Dritte Rubrik.

Was sagt sie von ihm, insofern er als Vernunftwesen zur inneren Selbständigkeit oder zur Veredelung seiner selbst emporstrebt?

Ich teile dann diese drei Rubriken wie oben in etwa 40 Unterabteilungen, und bringe sie dem Kind nur in diesen Unterabteilungen vor Augen.

Die erste Darstellung dieser Reihenfolge muß in beiden Fächern sowohl über den Menschen, als auch über die übrigen Gegenstände der Welt bloß alphabetisch ohne Einmischung irgendeiner Meinung, auch nicht einmal als eine Folge einer solchen, sondern bloß durch Zusammenstellung ähnlicher Anschauungen, und Anschauungsbegriffe zur allmählichen Klarmachung derselben benutzt werden.

Wenn denn dieses vollendet, wenn das Zeugnis der Vorwelt über alles was ist, in der ganzen Einfachheit seiner alphabetischen Ordnung also benutzt worden, werfe ich die zweite Frage auf.

Wie reihet die Kunst diese Gegenstände ferner nach näheren Bestimmungen? - Dann beginnt eine neue Arbeit: die nämlichen Wörterreihen, die dem Kind in den siebzig bis achtzig Reihenfolgen bloß alphabetisch bekannt, und bis zur Unvergeßlichkeit geläufig gemacht worden, werden ihm dann von neuem in allen diesen Abteilungen, aber in Klassifikationen, worin die Kunst jede dieser Abteilungen weiter sondert, vor Augen gelegt, und es in den Stand gesetzt, diese Reihenfolgen selbst auszuziehen, und nach diesen Gesichtspunkten zu ordnen.

Dieses geschieht also: die verschiedenen Fächer, worin die Kunst diese Gegenstände abteilt, werden einer jeden Reihenfolge obenangesetzt, und diese Fächer selbst durch Zahlen, Abbreviaturen oder andere willkürliche Zeichen bestimmt.

Das Kind muß sich aber schon beim ersten Lesenlernen diese verschiedenen Fächer der Oberabteilungen bis zur Unvergeßlichkeit eigenmachen, und dann findet es in der Reihenfolge der Wörter bei einem jeden derselben das Zeichen des Faches, worin die Kunstansicht dasselbe hineinreihet: folglich ist es beim ersten Erblicken des Zeichens imstande zu bestimmen, in welche Reihe der Kunstansicht dieser Gegenstand gehöre, und so die alphabetische Nomenklatur in allen Fächern durch sich selbst in eine wissenschaftliche zu verwandeln.

Ich weiß nicht, ob es nötig ist, die Sache noch mit einem Exempel zu erläutern; es scheint mir beinahe überflüssig; doch will ich es wegen der Neuheit der Form tun. Z.E. Eine von den Unterabteilungen von Europa ist: Deutschland: nun wird dem Kind zuerst die Oberabteilung Deutschlands in 10 Kreise bis zur Unvergeßlichkeit geläufig gemacht: dann werden ihm die Städte Deutschlands zuerst in bloß alphabetischer Ordnung zum Lesen vorgelegt; aber zum voraus ist jede dieser Städte mit der Zahl des Kreises bezeichnet, in dem sie liegt. Sobald nun auch das Lesen dieser Städte ihnen geläufig ist, so macht man sie auf den Zusammenhang dieser Zahlen, mit den Unterabteilungen der Hauptrubriken bekannt, und das Kind ist in wenigen Stunden imstande, die ganze Reihenfolge der Städte Deutschlands nach den Unterabteilungen ihrer Oberrubriken zu bestimmen.

Wenn man ihm z.E. folgende Orte Deutschlands mit Zahlen bestimmt vor Augen legt:

 

Aachen 8Agler 1.Allersperg 2.
Aalen 3.Ahrbergen 10.Alschaufen 3.
Abenberg 4. Aigremont 8.Alsleben 10.
Abertan 11.Ala 1.Altbunzlau 11.
Acken 10. Allenbach 5.Altena 8.
Adersbach 11.Allendorf 5.Altenau 10.
Altenberg 9.Altorf 1.Ambras 1.
Altenburg 9. Altranstädt 9.Amöneburg 6.
Altensalza 10. Altwasser 13.Andernach 6.
Altkirchen 8.Alkerdissen 8.
Altona 10. Amberg 2.

 

 

 

 

So liest es sie alle auf folgende Weise:

Aachen liegt im westfälischen Kreis,

Abenberg im fränkischen Kreis,

Acken im niedersächsischen Kreis usw.


So wird das Kind offenbar in den Stand gesetzt beim ersten Erblicken der Zahl oder des Zeichens, in welche die Oberrubrik den Gegenstand seiner Reihenfolge abteilt, zu bestimmen, in welche Kunstansicht jedes Wort dieser Reihenfolge gehört, und so die alphabetische Nomenklatur, wie gesagt, in eine wissenschaftliche zu verwandeln.

Und hiermit finde ich mich von dieser Seite an den Grenzen, wo das Eigene meines Ganges endet, und die Kräfte meiner Kinder auf einem Punkt sein sollen, sich in allen Fächern der Kunst, wozu sie ihr Selbstgefühl hinlenkt, und auf die sie sich werfen wollen, selbständig die Hilfsmittel benutzen zu können, die in allen diesen Fächern schon da, aber von einer Natur sind, daß bis jetzt nur wenige glückliche dahin gelangen konnten, sie zu benutzen - und dahin, und nicht weiter ist's - wohin ich suchte zu kommen. Ich wollte, und will die Welt keine Kunst und keine Wissenschaft lehren - ich kenne keine - aber ich wollte und will die Erlernung der Anfangspunkte aller Künste und Wissenschaften dem Volk allgemein erleichtern, und der verlassenen und der Verwilderung preisgegebenen Kraft der Armen und Schwachen im Land die Zugänge der Kunst, die die Zugänge der Menschlichkeit sind, eröffnen, und wenn ich kann, den Verhack anzünden, der Europas niedere Bürger in Rücksicht auf Selbstkraft, die das Fundament aller wirklichen Kunst ist, weit hinter die Barbaren von Süden und Norden zurücksetzt, indem er mitten in der Windbeutelei unserer gepriesenen allgemeinen Aufklärung zehn Menschen gegen einen von dem Recht des gesellschaftlichen Menschen, von dem Recht unterrichtet zu werden, oder wenigstens von der Möglichkeit, von diesem Recht Gebrauch machen zu können, ausschließt.

Möge dieser Verhack hinter meinem Grab in lichterloher Flamme brennen: jetzt weiß ich wohl, daß ich bloß eine schwache Kohle in feuchtes, nasses Stroh lege - aber ich sehe einen Wind, und er ist nicht mehr fern, er wird die Kohle anblasen, das nasse Stroh um mich her wird sich allmählich trocknen, dann warm werden, dann sich entzünden, und dann brennen. Ja, Gessner! so naß es jetzt um mich her ist, es wird brennen, es wird brennen!

Aber indem ich mich im zweiten Spezialmittel der Sprachlehre so weit vorgerückt sehe, finde ich, daß ich das Dritte dieser Mittel, durch das sie uns zum letzten Ziel des Unterrichts - zur Verdeutlichung unserer Begriffe - hinführen soll, noch nicht einmal berührt habe, und dieses ist:

c) Die Bemühung, das Kind dahin zu bringen, die Verbindung der Gegenstände untereinander, und in ihrem Wechselzustand nach Zahl, Zeit und Verhältnis durch die Sprache richtig bestimmen zu können; oder vielmehr das Wesen, die Beschaffenheiten, und die Kräfte aller Gegenstände, die wir uns durch die Namenlehre zum Bewußtsein gebracht, und durch die Zusammenstellung ihrer Namen und ihrer Beschaffenheiten, auf einen gewissen Grad klargemacht haben, uns noch mehr zu verdeutlichen.

In diesem Gesichtspunkt enthüllen sich dann die Fundamente, von denen eine wirkliche Grammatik ausgehen soll, und ebenso der weitere Progressionsmarsch, nach welchem wir durch dieses Mittel zum letzten Ziel des Unterrichts zur Verdeutlichung der Begriffe hingeführt werden.

Auch hierin bereite ich die Kinder für die erste Stufe durch den bloß einfachen aber psychologisch geleiteten Unterricht im Reden vor, und mache ohne ein Wort von einer Form oder Regel fallen zu lassen, die Mutter zuerst dem Kind nur als bloße Redeübungssätze vorsagen, die dasselbe in diesem Zeitpunkt fast ebenso wesentlich für die Übung der Sprachorgane, als um der Sätze selbst willen nachsprechen muß. Man muß diese zwei Endzwecke: Übung der Aussprache und das Erlernen der Wörter, als Sprache, bestimmt voneinander sondern, und das erste an sich, auch unabhängend vom zweiten durch genügsame Übung betreiben. In Vereinigung dieser beiden Gesichtspunkte sagt dann die Mutter dem Kind folgende Sätze vor.

Der Vater ist gütig.

Der Schmetterling ist buntgeflügelt.

Das Hornvieh ist grasfressend.

Die Fichte ist geradstämmig.

Wenn das Kind diese Sätze so oft ausgesprochen hat, daß ihm das Nachsprechen derselben leicht ist, so fragt die Mutter: Wer ist gütig? Wer ist buntgeflügelt? - und dann umgekehrt: Was ist der Vater? Was ist der Schmetterling? usw.


Und so fährt sie fort:


Wer ist? Was sind?

Die Raubtiere sind fleischfressend.

Die Hirsche sind leichtfüßig.

Die Wurzeln sind ausgespreitet.


Wer hat? Was hat?

Der Löwe hat Stärke.

Der Mensch hat Vernunft.

Der Hund hat eine gute Nase.

Der Elefant hat einen Rüssel.


Wer hat? Was haben?

Die Pflanzen haben Wurzeln.

Die Fische haben Flossen.

Die Vögel haben Flügel. Die Stiere haben Hörner.


Wer will? Was will?

Der Hungrige will essen.

Der Gläubiger will bezahlt sein.

Der Gefangene will los sein.


Wer will? Was wollen?

Die Vernünftigen wollen, was recht ist.

Die Unvernünftigen wollen, was sie gelüstet.

Die Kinder wollen gerne spielen.

Die Müden wollen gerne ruhen.


Wer kann? Was kann?

Der Fisch kann schwimmen.

Der Vogel kann fliegen.

Die Katze kann klettern.

Das Eichhorn kann springen.

Der Ochse kann stoßen.

Das Pferd kann schlagen.


Wer kann? Was können?

Die Schneider können nähen.

Die Esel können tragen.

Die Ochsen können ziehen.

Die Schweine können grunzen.
Die Menschen können reden.

Die Hunde können bellen.

Die Löwen können brüllen.

Die Bären können brummen.

Die Lerchen können singen.


Wer muß? Was muß?

Das Zugvieh muß sich anspannen lassen.

Das Pferd muß sich reiten lassen.

Der Esel muß sich aufladen lassen.

Die Kuh muß sich melken lassen.

Das Schwein muß sich schlachten lassen.

Der Hase muß sich jagen lassen.

Das Recht muß gehandhabet sein.


Wer muß? Was müssen?

Die Regentropfen müssen fallen.

Die Gezwungenen müssen folgen.

Die Überwältigten müssen unterliegen.

Die Schuldner müssen bezahlen.

Die Gesetze müssen beobachtet werden.

Also fahre ich fort durch den ganzen Umfang des Deklinierens und Konjugierens sogleich die zweite Stufe dieser Übungen mit der ersten zu vereinigen, und gehe darin besonders in der Benutzung der Zeitwörter weiter, nach einer Form, wovon ich folgende Beispiele gebe:

Einfach verbunden:

achten - auf des Lehrers Worte;

atmen - durch die Lunge;

biegen - einen Baum;

binden - die Garbe, den Strumpf usw.

Dann folgt die zweite Übung in zusammengesetzten Zeitwörtern; z.B.


Achten. Ich achte auf des Lehrers Worte, auf meine Pflicht, und auf mein Gut; ich achte den einen mehr, als den andern; ich erachte, etwas sei so, oder anders; ich nehme einen wichtigen Vorfall in Obacht; ich beobachte den Mann, dem ich nicht traue, die Sache, die ich gerne ergründen will, und auch meine Pflicht; der gute Mensch achtet den Tugendhaften hoch, und verachtet den Lasterhaften.

Insoweit der Mensch auf etwas achtet, ist er achtsam; insoweit er auf etwas nicht achtet, ist er unachtsam.

Mehr als alles soll ich mich selbst achten, und mehr, als auf alles, soll ich auf mich selbst achten.

Atmen. Ich atme schwach, stark, schnell, langsam, ich atme wieder, wenn der Atem stillgestanden ist, und wiederkommt; ich atme die Luft ein, der Sterbende atmet aus.

Dann fahre ich weiter fort, und erweitere diese Übungen durch Zusammensetzungen sich allmählich ausdehnender, und so progressiv sich immer vielseitiger entwickelnder, und bestimmender Sätze. Z.E.

Ich werde.

Ich werde erhalten.

Ich werde meine Gesundheit nicht anders erhalten.

Ich werde meine Gesundheit, nach allem, was ich gelitten, nicht anders erhalten.

Ich werde meine Gesundheit, nach allem, was ich in meiner Krankheit gelitten, nicht anders erhalten.

Ich werde meine Gesundheit nach allem, was ich in meiner Krankheit gelitten, nicht anders als durch Mäßigung erhalten.

Ich werde meine Gesundheit nach allem, was ich in meiner Krankheit gelitten, nicht anders als durch die größte Mäßigung erhalten. Ich werde meine Gesundheit, nach allem, was ich in meiner Krankheit gelitten, nicht anders, als durch die größte Mäßigung und Regelmäßigkeit erhalten.

Ich werde meine Gesundheit nach allem, was ich in meiner Krankheit gelitten, nicht anders, als durch die größte Mäßigung und eine allgemeine Regelmäßigkeit erhalten können.


Alle diese Sätze werden einzeln durch die ganze Reihe der Konjugation durchgeführt. Z.E.

Ich werde erhalten,

Du wirst erhalten usw.

Ich werde meine Gesundheit erhalten,

Du wirst deine Gesundheit erhalten usw.


Der gleiche Satz wird dann hinwieder nach anderen Zeitfällen bestimmt. Z.E.

Ich habe erhalten,

Du hast erhalten usw.

Bei diesen also tief den Kindern sich einprägenden Sätzen tragen wir nebenbei Sorge, besonders lehrreiche, seelerhebende und ihrer Speziallage vorzüglich anpassende auszuwählen.

Mit diesem vereinige ich Beispiele von Beschreibungen sinnlicher Gegenstände, um bei den Kindern die Kraft, die durch diese Übungen in sie hineingelegt ist, anzuwenden und noch mehr zu stärken. Z.B.

Eine Glocke ist eine unten offene, weite, dicke, runde, gewöhnlich freihängende Schale, die von unten auf immer enger wird, sich oben eiförmig einbiegt, und in ihrer Mitte einen perpendikulär und freihängenden Kallen hat, der bei einer starken Bewegung der Schale unten an ihren beiden Seiten anschlägt, und dadurch den Ton veranlaßt, den wir läuten heißen.

Gehen ist sich Schritt für Schritt weiterbewegen.


Stehen ist mit seinem in eine Perpendikularstellung gebrachten Körper auf den Beinen ruhen.

Liegen ist mit seinem in eine Horizontalstellung gebrachten Körper auf irgend etwas ruhen.

Sitzen ist, in einer Stellung, worin der Körper gewöhnlich einen doppelten Winkel macht, auf irgend etwas ruhen.


Knien ist, mit in einen Winkel gebrachten Beinen auf denselben ruhen.

Sich neigen ist, durch das Einbiegen der Knie den Körper herunterlassen.

Sich bücken ist, die Perpendikularstelluug des Körpers von oben hereinbiegen.

Klettern ist, sich durch das Anklammern von Händen und Füßen hinauf oder hinab bewegen.

Reiten ist, auf einem Tier sitzend von demselben weitergebracht werden.

Fahren ist, in einem beweglichen Gehäuse weitergebracht werden.

Fallen ist, sich ohne, oder wider seinen Willen hinabbewegen.


Graben ist, mit einer Schaufel die Erde da, wo sie liegt, aufheben, umwenden, oder an einen anderen Ort hinlegen.


Ich möchte diese vereinigten Sprachübungen nach meinem Tode mit einem Vermächtnis an meine Zöglinge beschließen, worin ich bei Anlaß der bedeutendsten Zeitwörter, die mir wichtigsten Gesichtspunkte, welche die Erfahrungen meines Lebens mir in Rücksicht auf die Gegenstände, die sie bezeichnen, besonders auffallen möchten den Kindern mit kurzen Darstellungen in eben dem Licht in die Augen fallen zu machen, in dem sie mir in die Augen fallen, und durch diese Übung an die Worte allen Tuns und Lassens der Menschen, Wahrheit, richtige Anschauung und reine Gefühle anzuketten suche. Z.B.

Atmen. An einem Hauch hängt dein Leben - Mensch! wenn du wie ein Wüterich schnaubst, und die reine Luft der Erde, wie ein Gift in deine Lungen schluckest - was tust du anders, als eilen, dich atemlos zu machen, und die von deinem Schnauben gekränkten Menschen davon zu befreien.

Äufnen. Um die Erde zu äufnen ward sie verteilt. Da entstand Eigentum, dessen Recht ewig nur in seinem Zweck zu suchen ist, und nie demselben entgegenstehen kann. Gestattet aber der Staat dem Eigentümer desselben, oder sich selbst eine Gewalt gegen diesen Zweck, so erregen die daraus entspringenden einzelnen Handlungen der Mächtigen und Reichen, soweit als sie drücken, das in der Brust des Menschen sich ewig nie ganz auslöschende Gefühl seines ursprünglichen Gleichheitsrechts an den Abtrag der Erde, und erzeugen, wenn sie allgemein werden, solange Menschen Menschen sind, Revolutionen, deren Übel durch nichts gemildert und vergütet werden, als durch Hinlenkung in die Schranken des Zweckes, um dessentwillen die von Gott dem Menschen freigegebene Erde von ihm selbst in eigentümliche Grundstücke verteilt worden ist.


Äußern. Du zürnest, daß du dich nicht immer äußern darfst, wie du willst - zürne nicht, daß du zu Zeiten auch wieder deinen Willen gezwungen wirst, weise zu sein.


Doch es ist einmal Zeit, daß ich diesen Gesichtspunkt ende.


Ich habe mich lange mit der Sprache als Mittel der allmählichen Klarmachung unserer Begriffe aufgehalten. Aber sie ist auch das erste dieser Mittel. Meine Unterrichtsweise zeichnet sich vorzüglich hierin aus, daß sie von der Sprache, als Mittel, das Kind von dunklen Anschauungen zu deutlichen Begriffen zu erheben, einen größeren Gebrauch macht, als bisher geschehen ist, so wie sie sich ebenfalls in Rücksicht auf den Grundsatz auszeichnet, alle, wirkliche Sprachkenntnis voraussetzende Wörterzusammensetzungen vom ersten Elementarunterricht auszuschließen. Wer eingesteht, die Natur führe nur durch die Klarheit des Einzeln zur Deutlichkeit des Ganzen, der gesteht ebenfalls ein: die Worte müssen dem Kind einzeln klar sein, ehe sie ihm im Zusammenhang deutlich gemacht werden können - und wer dieses eingesteht, wirft mit einem Schlag alle bisherigen Elementarunterrichtsbücher als solche weg, weil sie alle Sprachkenntnis beim Kind voraussetzen, ehe sie ihm selbige gegeben haben. Ja, Gessner! es ist merkwürdig - auch das beste Unterrichtsbuch des verflossenen Jahrhunderts hat vergessen, daß das Kind reden lernen muß, ehe man mit ihm reden kann; es ist merkwürdig, dieses Vergessen, aber es ist wahr, und seitdem ich dieses weiß, wundere ich mich nicht mehr, daß man aus den Kindern andere Menschen machen kann, als die sind, bei denen beides die Frömmigkeit und die Weisheit der Vorwelt sich so weit vergessen hat. Die Sprache ist eine Kunst - sie ist eine unermeßliche Kunst, oder vielmehr der Inbegriff aller Künste, wozu unser Geschlecht gelangt ist. Sie ist im eigentlichen Sinn Rückgabe aller Eindrücke, welche die Natur in ihrem ganzen Umfang auf unser Geschlecht gemacht hat; also benutze ich sie, und suche am Faden ihrer ausgesprochenen Töne beim Kind eben die Eindrücke selbst wieder hervorzubringen, welche beim Menschengeschlecht diese Töne gebildet, und veranlasset haben. Das Geschenk der Sprache ist groß. Sie gibt dem Kind in einem Augenblick, wozu die Natur Jahrtausende brauchte, um es dem Menschen zu geben. Man sagt von einem elenden Stier, was wäre er, wenn er seine Kraft kennte? Und ich sage vom Menschen, was wäre er, wenn er seine Sprachkraft kennte?

Die Lücke ist groß, die im Herzen der Menschenbildung daraus entstanden, daß wir uns hierin soweit vergessen, und nicht nur nichts getan haben, das niedere Volk reden zu lehren, sondern dann noch das sprachlose Volk isolierte, abstrakte Wörter auswendiglernen ließen.

Die Indianer konnten doch wahrlich nicht mehr tun, um ihre unterste Volksklasse ewig dumm, und ewig als die unterste Menschenklasse zu erhalten.

Man widerspreche mir die Tatsache, wenn man kann - ich berufe mich auf alle Geistlichen, auf alle Obrigkeiten, auf alle Menschen, die unter einem Volk wohnen, dem mitten unter seiner gänzlichen Verwahrlosung noch ein so verdrehtes väterliches Scheinsorgfaltsmodell aufgedrückt wird - wer unter einem solchen Volk lebt, er stehe hervor, und zeuge: er habe es nicht erfahren, wie mühsam es sei, irgendeinen Begriff in die armseligen Geschöpfe hineinzubringen. Doch man ist hierüber einstimmig: Ja! ja! sagen die Geistlichen, wenn sie zu uns kommen, verstehen sie von unserem Unterricht kein Wort. Ja! Ja! sagen die Richter, wenn sie auch noch so recht haben, es ist ihnen unmöglich, einem Menschen ihr Recht begreiflich zu machen. Mitleidig und hoch spricht die Dame: sie gehen kaum einen Schritt dem Vieh voran, man kann sie zu keinen Diensten gebrauchen. Dickbäuche, die nicht fünfe zählen können halten sie für dümmer als sie - die Dickbäuche sind; und Bösewichter von vielen Farben rufen, ein jeder mit ihm eigenen Gebärden: Heil uns, daß es also ist! wäre es anders wir könnten sie auf unseren Märkten weder so wohlfeil kaufen, noch so teuer verkaufen.


Freund! So ungefähr redet die ganze Loge des großen, europäisch-christlichen Komödienhauses von ihrem Parterre, und kann nicht anders von ihm reden, weil sie dieses Parterre seit einem Jahrhundert seelenloser gemacht hat, als kein asiatisches und heidnisches je seelenlos war. Ich wiederhole den Grund noch einmal. Das Christenvolk unseres Weltteils ist in diese Tiefe gesunken, weil man in seinen niederen Schulanstalten seit mehr als einem Jahrhundert leeren Worten ein Gewicht auf den menschlichen Geist gegeben, das nicht nur die Aufmerksamkeit auf die Eindrücke der Natur selber verschlang, sondern sogar die innere Empfänglichkeit für diese Eindrücke im Menschen selber zerstörte. Ich sage es noch einmal - mitten indem man das tat, und das europäische Christenvolk zu einem Wort- und Klappervolk herabwürdigte, wie noch kein Volk auf Erden zu einem Wort- und Klappervolk herabgewürdigt worden, lehrte man es nicht einmal reden. Es ist sich daher gar nicht zu verwundern, daß die Christenheit dieses Jahrhunderts und dieses Weltteils aussieht, wie sie aussieht; es ist im Gegenteil sich noch zu verwundern, daß die gute Menschennatur mitten durch alle Verpfuschungskünste, die in unseren Wort- und Klapperschulen an ihr probiert werden, noch so viel innere Kraft erhalten hat, als man in der Tiefe des Volkes noch allgemein antrifft. Doch - Gottlob! die Dummheit aller Affenkünste findet allemal am Ende, in der Menschennatur selber, ihr Gegengewicht, und hört auf, unserem Geschlecht weiter schädlich zu sein, wenn ihre Affenartigkeit den höchsten Punkt erreicht hat, den wir ertragen mögen. Torheit und Irrtum trägt in jedem Gewand den Samen seiner Vergänglichkeit, und seiner Zerstörung in sich selbst, nur Wahrheit trägt in jeder Form den Samen des ewigen Lebens in sich selbst.

Das zweite Elementarmittel, von welchem alle menschliche Erkenntnis, folglich das Wesen aller Unterrichtsmittel ausgeht, und ausgehen muß, ist:

Form.

Der Lehre von ihr, geht das Bewußtsein der Anschauung geformter Dinge voraus, deren zum Unterricht eingelenkte Kunstdarstellung, teils aus der Natur des Anschauungsvermögens, teils aus dem bestimmten Zweck des Unterrichts selber hergeleitet werden muß.

Die ganze Masse unserer Erkenntnis entspringt:

1. Durch den Eindruck alles dessen, was der Zufall mit unseren fünf Sinnen in Berührung bringt. Diese Anschauungsweise ist regellos, verwirrt, und hat einen beschränkten und sehr langsamen Gang.

2. Durch alles dasjenige, was durch die Dazwischenkunft der Kunst und Leitung, insofern diese von unseren Eltern und Lehrern abhängt, uns vor die Sinne gebracht wird. Diese Anschauungsweise ist natürlich nach dem Grad der Einsicht und Tätigkeit meiner Eltern und Lehrer umfassender, zusammenhängender, und mehr oder minder psychologisch gereiht; auch nimmt sie nach diesem Grad einen mehr oder minder geschwinden, und den Zweck des Unterrichts, die Verdeutlichung der Begriffe mehr oder minder schnell und sicher erzielenden Gang.

3. Durch meinen Willen Einsichten zu erhalten, und durch selbsttätiges Streben nach den vielseitigen Mitteln zu Anschauungen zu gelangen. Diese Art Anschauungskenntnisse geben unseren Einsichten inneren Selbstwert und bringen uns, indem sie den Resultaten unserer Anschauung in uns selbst eine freie Existenz verschaffen, der moralischen Selbstwirkung auf unsere Bildung näher.

4. Durch die Folge der Anstrengung und Arbeit der Berufe und aller Tätigkeit, die nicht bloß Anschauung zum Zweck haben. Diese Erkenntnisweise kettet meine Anschauungen an Lagen und Verhältnisse, bringt die Resultate derselben mit meinen Anstrengungen für Pflicht und Tugend in Übereinstimmung, und hat wesentlich sowohl durch das zwangvolle ihres Gangs, als durch die Willenlosigkeit, die in Rücksicht auf ihre Resultate statthat, den bedeutendsten Einfluß auf die Richtigkeit, Lückenlosigkeit und Harmonie meiner Einsichten bis zur Erzielung ihres Zwecks: der Deutlichkeit der Begriffe.

5. Endlich ist die Anschauungskenntnis analogisch, indem sie mich die Beschaffenheit auch von solchen Dingen kennen lehrt, die nie eigentlich zu meiner Anschauung gelangt sind, deren Ähnlichkeit ich mir aber von anderen durch mir wirklich zur Anschauung gekommenen Gegenstände abstrahiere. Diese Anschauungsweise macht meinen Erkenntnisfortschritt, der als Resultat der wirklichen Anschauungen nur das Werk meiner Sinne ist, zum Werk meiner Seele und aller ihrer Kräfte, und ich lebe dadurch in so viel Arten von Anschauungen, als ich Seelenkräfte habe; aber in Rücksicht auf die letzten Anschauungen hat dann das Wort eine umfassendere Ausdehnung als im gewohnten Sprachgebrauch, und faßt auch die ganze Reihe von Gefühlen, die mit der Natur meiner Seele unzertrennbar sind, ein.

Es ist wesentlich, sich mit der Verschiedenheit dieser Anschauungsweisen bekannt zu machen, um sich für eine jede derselben die Regeln abstrahieren zu können, die ihr eigen sind. Ich kehre indessen wieder in meine Bahn.

Aus dem Bewußtsein meiner Anschauung geformter Dinge entspringt die Meßkunst; diese aber ruht immediat auf einer Anschauungskunst, welche wesentlich von dem einfachen Erkenntnisvermögen, ebenso wie von der einfachen Anschauungsweise der Dinge gesondert werden muß. Aus dieser künstlichen Anschauung entwickeln sich dann alle Teile der Ausmessungen und ihrer Folgen. Aber eben dieses Vermögen der Anschauungskraft führt uns durch die Vergleichungen der Gegenstände auch außert den Regeln der Ausmessungskunst zur freieren Nachahmung dieser Verhältnisse, zur Zeichnungskunst; und endlich benutzen wir die Kräfte der Zeichnungskunst noch in der Schreibkunst.

Meßkunst.

Sie setzt ein ABC der Anschauung voraus; d.h. sie setzt eine Kunst voraus, die Regeln der Ausmessungen durch die genaue Abteilung aller Ungleichheiten, die in der Anschauung zum Vorschein kommen, zu vereinfachen und zu bestimmen.

Ich will dich, lieber Gessner! wieder auf den empirischen Gang, der mich zu den Ansichten dieses Gegenstandes hingeleitet, aufmerksam machen, und zu diesem Endzweck einen Auszug aus einer Stelle meines Rapports beilegen. »Den Grundsatz angenommen: sagte ich in demselben, die Anschauung ist das Fundament aller Kenntnisse, folgt unwidersprechlich: die Richtigkeit der Anschauung ist das eigentliche Fundament des richtigsten Urteils.

Offenbar aber ist in Rücksicht auf Kunstbildung die vollendete Richtigkeit der Anschauung eine Folge der Ausmessung, des zu beurteilenden Gegenstandes, oder einer so weit gebildeten Kraft des Verhältnisgefühls, welche die Ausmessung der Gegenstände überflüssig macht. Also reihet sich die Fertigkeit richtig auszumessen, in der Kunstbildung unseres Geschlechts immediat an das Bedürfnis der Anschauung. Zeichnen ist eine linearische Bestimmung der Form, deren Umfang und Inhalt durch die vollendete Ausmessungskraft richtig und genau bestimmt wurden.


Der Grundsatz, daß Übung und Fertigkeit, alles auszumessen, der Übung im Zeichnen vorausgehen, oder wenigstens gleichen Schritt halten müsse, ist ebenso offenbar, als unausgeübt. Aber der Gang unserer Kunstbildung ist: anfangen mit unrichtigem Anschauen und krummem Bauen, dann Niederreißen, und noch zehnmal krumm bauen, bis endlich und spät das Gefühl der Verhältnisse zur Reifung gelangt, dann kommen wir endlich auch an das, womit wir anfangen sollten; ans - Ausmessen. Das ist unser Kunstgang, und doch sind wir so viele tausend Jahre älter, als die Ägypter und Etrusker, deren Zeichnungen alle auf vollendeter Ausmessungskraft ruhten, oder im Grunde nichts anders, als solche Ausmessungen waren.

Und nun fragt es sich? durch was für Mittel ist das Kind zu diesem Fundament aller Kunst zur richtigen Ausmessung aller Gegenstände, die ihm vor die Augen kommen, zu bilden? Offenbar durch eine Reihenfolge von, das Ganze aller möglichen Anschauungen umfassenden, und nach einfachen, sicheren und bestimmten Regeln organisierten Ausmessungsabteilungen des Vierecks.

Es haben zwar die jungen Künstler aus Mangel solcher Ausmessungselemente, sich durch lange Übung in ihrer Kunst Mittel erworben, durch die sie zu einer mehr oder minder sicheren Fertigkeit gelangt sind, sich jeden Gegenstand so vor Augen zu stellen, und nachzeichnen zu können, wie er wirklich in der Natur selber ist; und es ist unwidersprechlich, viele von ihnen brachten es durch die Mühseligkeit langdauernder Anstrengungen auch für die verwirrtesten Anschauungen zu einem so weit gebildeten Verhältnisgefühl, daß ihnen die Ausmessungen der Gegenstände überflüssig machte; aber, - so viel ihrer auch waren, so verschieden waren auch ihre Mittel; keiner hatte für die seinen eine Benennung; weil keiner sich derselben bestimmt bewußt war; daher konnte er auch diese Mittel seinem Schüler nicht gehörig mitteilen. Dieser war also in der nämlichen Lage, wie sein Lehrer, und mußte sich mit der äußersten Anstrengung und durch lange Übung auch - aber wieder eigene Mittel, oder vielmehr ohne Mittel das Resultat derselben, das richtige Verhältnisgefühl erwerben. Und so mußte die Kunst in der Hand der wenigen Glücklichen bleiben; die Zeit und Muße hatten, sich auf einem solchen Umweg zu diesem Gefühl zu erheben; und man konnte sie desnahen auch niemals als eine allgemeine Menschensache, und die Ansprache an ihre Bildung niemals als ein allgemeines Menschenrecht ansehen, und doch ist sie das; wenigstens kann das der nicht widersprechen, der zugibt, daß die Ansprache Lesen und Schreiben lernen zu können, ein Recht eines jeden in einem kultivierten Staat lebenden Menschen sei, da offenbar die Neigung zum Zeichnen, und die Fertigkeit zu Messen, sich bei dem Kind natürlich und frei entwickelt; hingegen die Mühseligkeiten, durch welche es zum Buchstabieren und Lesen gebracht werden muß, mit großer Kunst oder mit harter Gewalt eingelenkt werden müssen, wenn sie ihm nicht mehr schaden sollen, als ihm das Lesen je wert werden kann. Indessen ist das Zeichnen, wenn es dem Zweck des Unterrichts, deutliche Begriffe zu befördern, Hand bieten soll, wesentlich an das Ausmessen der Formen gebunden. Das Kind, dem man einen Gegenstand zum Zeichnen vorlegt, ehe es sich die Proportion desselben in seiner ganzen Form vorstellen, und sich über denselben ausdrücken kann, kommt nie dahin, daß diese Kunst, wie sie sein soll, ein wirkliches Mittel von dunklen Anschauungen zu deutlichen Begriffen zu gelangen, im Ganzen seiner Bildung, und harmonisch mit dem großen Zweck derselben, für ihns den wirklichen Realwert habe, den es für ihns haben soll, und haben kann.«

Um also die Zeichnungskunst auf dieses Fundament zu gründen, muß man sie der Ausmessungskunst unterwerfen, und die Abteilungen in Winkel und Bögen, die aus der Urform des Vierecks herauskommen, so wie die geradlinigen Abteilungen des letzteren zu bestimmten Ausmessungsformen zu organisieren trachten. Das ist geschehen, und ich glaube, eine Reihe solcher Ausmessungsformen organisiert zu haben, deren Gebrauch dem Kind die Erlernung aller Ausmessungen so sehr erleichtern, und die Proportion aller Formen ihm so verständlich macht, als das ABC der Töne ihm die Erlernung der Sprache erleichtert.

Dieses ABC der Anschauung *) aber ist eine gleichförmige Abteilung des gleichseitigen Vierecks zu bestimmten Ausmessungsformen, und erfordert wesentlich eine genaue Kenntnis des Ursprungs derselben, der geraden Linien, in ihrer liegenden und stehenden Richtung.

Die Abteilungen des Vierecks durch diese Letzten erzeugen dann sichere Bestimmungs- und Ausmessungsformen aller Winkel, sowie des Runds und aller Bögen, dessen Ganzes ich das ABC der Anschauung heiße.

Dieses wird dem Kind auf folgende Weise beigebracht:

Man legt ihm die Beschaffenheit der geraden Linie, insofern sie unverbunden und für sich selbst besteht, in ihren vielseitigen Lagen nach verschiedenen willkürlichen Richtungen vor Augen, und bringt ihm ihre vielseitigen Ansichten ohne Rücksicht auf ihre weiteren Anwendungszwecke zum klaren Bewußtsein; dann fängt man an, die geraden Linien als horizontal, perpendikulär und schräg, die schrägen zuerst als steigend und fallend, dann als rechts und links steigend und rechts und links fallend zu benennen, dann gibt man ihnen zu den verschiedenen Ansichten der Parallelen die Namen derselben, als: Horizontal-, Perpendikular- und schräge Parallellinien, dann bestimmt man ihnen die Namen der Hauptwinkel, die aus der Vereinigung dieser ihnen bewußten Linien entstanden, dadurch, daß man sie als rechte, spitze und stumpfe Winkel benennt. Ebenso macht man sie die Urform aller Ausmessungsformen, das gleichseitige Viereck, das durch Vereinigung zweier Winkel entstanden, und seine bestimmten Abteilungen, in Halbe, Viertel und Sechstel, usw., dann das Rund und seine Abweichungen in ihre sich länglich verengernde verschiedene Formen und ihrer Teile kennen und benennen.

Alle diese Bestimmungen werden dem Kind bloß als Folgen seines Augenmaßes beigebracht, und die Benennung der Ausmessungsformen sind in diesem Kurs bloß gleichseitiges Viereck, Horizontalviereck und Perpendikularviereck, oder (Rechteck) die gebogene Linie, als: rund, halbrund, viertelrund, erstes Oval, halbes Oval, viertel Oval, 2tes, 3tes, 4tes, 5tes Oval, usw.; müssen sie zum Gebrauch dieser Formen als Ausmessungsmittel geführt werden und die Natur der Verhältnisse kennenlernen, aus welchen sie erzeugt werden. Das erste Mittel zu diesem Zweck zu gelangen, ist:

1. Bemühung, das Kind die Verhältnisse dieser Ausmessungsformen kennen und benennen zu machen.

2. Es dahin zu bringen, sie selbständig anwenden und benutzen zu können.

Das Kind wird zu diesem Zweck schon im Buch für Mütter vorbereitet, und ihm vielseitig Gegenstände gezeigt, die bald viereckig, bald rund, bald oval, bald breit, bald lang, bald schmal sind. Bald nachher werden ihm die Abteilungen des ABC der Anschauung selber in zerschnittenen Karten, als viertel, halbviertel und 6tel Viereck usw. und dann wieder als Rund, halb und viertel Rund, Oval halb und 4tel Oval vor Augen gelegt, und dadurch schon zum voraus ein dunkles Bewußtsein der klaren Begriffe erzeugt, die durch das Erlernen der Kunstansicht und der Anwendung dieser Formen, nachher in ihm entwickelt werden müssen; auch zu diesem letzteren werden sie schon im Buch für Mütter vorbereitet, in welchem einerseits die Anfänge einer bestimmten Sprache über diese Formen, ebenso die Anfänge des Zählens, welche die Ausmessung voraussetzt, erteilt werden.

Sie werden zu diesem Zweck durch das ABC der Anschauung selber angeführt, indem ihnen die im Buch der Mütter schon zum dunklen Bewußtsein gebrachten Mittel dieser Kunst, Sprache und Zahl in diesem ABC zu dem bestimmten Zweck der Ausmessung klargemacht und sie durch dasselbe zu einer sicheren Kraft erhoben werden, sich über Zahl und Maß in jeder Form bestimmt ausdrücken zu können.

3. Das 3te Mittel zu diesem Zweck zu gelangen, ist das Nachzeichnen dieser Form selber, durch welche die Kinder in Verbindung mit den zwei anderen Mitteln sich allmählich nicht nur zu deutlichen Begriffen über jede Form, sondern auch zur bestimmten Kraft gebracht werden, richtig nach jeder Form zu arbeiten. Um zum ersten Zweck zu gelangen, läßt man sie also die Verhältnisse der Formen, die ihnen im ersten Kurs als Horizontal- und Perpendikularvierecke bekannt sind, im 2ten durch Horizontalviereck 2, ist 2 mal so lang als hoch, Perpendikularviereck 2, ist 2mal so hoch als breit, usw. durch alle seine Abteilungen benennen; auch müssen hier wegen der verschiedenen Richtung der schrägen Linien mehrerer Vierecke, als Horizontalviereck 1 1/2 mal, Perpendikularviereck 2 1/3, 3 1/4, 1 1/6 usw. zur Benennung vor Augen gebracht werden. Nach diesem Gesichtspunkt werden dann die verschiedenen Richtungen der schrägen Linien oder spitzen und stumpfen Winkel, so wie die verschiedenen Abteilungen des Runds und der aus den Abteilungen des Vierecks entspringenden Ovale und seiner Abteilungen bestimmt.

Durch die Anerkennung solcher bestimmten Formen erhebt dann die also entwickelte Ausmessungskraft das schweifende Anschauungsvermögen meiner Natur zu einer, bestimmten Regeln unterworfenen Kunstkraft, woraus denn die richtige Beurteilungskraft der Verhältnisse aller Formen entspringt, die ich Anschauungskunst heiße. Dies ist eine neue Kunst, die den alten, gewohnten und bekannten Kunstansichten unserer Kultur als ihr allgemeines und wesentliches Fundament vorhergehen sollte. Ein jedes Kind kommt durch dieselbe auf die einfachste Art dahin, jeden Gegenstand in der Natur nach seinem inneren Verhältnis, und nach demjenigen seiner Beziehungen auf andere richtig beurteilen, und sich über denselben bestimmt ausdrücken zu können. Es kommt durch diese Kunstführung dahin, daß, wenn es irgendeine Figur ansieht, es nicht nur das Verhältnis der Höhe gegen die Breite derselben, sondern auch das Verhältnis einer jeden einzelnen Abweichung seiner Form von dem gleichseitigen Viereck in Schiefe und Bögen genau bestimmen, und mit dem Namen benennen kann, durch welchen diese Abweichung in unserem ABC der Anschauung bezeichnet wird. Die Mittel zu dieser Kunstkraft zu gelangen, liegen in der Ausmessungskunst selber, und werden denn ferner durch die Zeichnungskunst, und vorzüglich durch die Linearzeichnungskunst in dem Kind noch mehr entwickelt, und auf den Punkt gebracht, daß die bestimmten Ausmessungsformen der Gegenstände in ihm zu einer Geläufigkeit und einer Art Takt erhoben werden, daß es sich selbige nach den vollendeten Anfangsübungen, sogar in den verwickeltsten Gegenständen nicht mehr als wirkliches Ausmessungsmittel vor Augen stellen muß; sondern sie sich dann auch ohne Hilfe nach allen Verhältnissen ihrer Teile untereinander richtig vorstellen, und sich darüber bestimmt ausdrücken kann.

Es ist unaussprechlich, zu welchen Resultaten diese entwickelte Kraft jedes, auch das schwächere Kind emporhebt. Ich lasse mir hier nicht sagen, das ist ein Traum; ich habe Kinder nach diesen Grundsätzen geführt, und meine Theorie ist in mir selbst nichts anderes, als ein Resultat meiner hierüber entscheidenden Erfahrung. Man komme und sehe; meine Kinder sind zwar noch im Anfang dieser Führung, aber diese Anfänge entscheiden so weit, daß es jetzt wirklich eine eigene Menschengattung braucht, um neben meinen Kindern zu stehen, um nicht schnell überzeugt zu werden; und dieses ist nichts weniger als außerordentlich.

Zeichnungskunst.

Ist eine Fertigkeit, sich den Umriß und die innert demselben enthaltenen Merkmale eines jeden Gegenstandes, durch die Anschauung des Gegenstandes selber, ähnliche Linien vorstellen, und sie getreu nachahmen zu können.

Diese Kunst wird durch die neue Methode ohne alles Maß erleichtert, indem sie jetzt in all ihren Teilen bloß als eine leichte Anwendung der Formen erscheint, die dem Kind nicht nur zur Anschauung gebracht, sondern durch die Übung in der Nachahmung in ihm zu wirklichen Ausmessungsfertigkeiten entwickelt worden sind.

Dieses geschieht also: Sobald das Kind die Horizontallinie, mit welcher das ABC der Anschauung anfängt, richtig und fertig zeichnet, so sucht man ihm aus dem ganzen Chaos aller Anschauungen Figuren aus, deren Umriß nichts anderes ist, als die Anwendung der ihm geläufigen Horizontallinie, oder wenigstens nur eine unmerkliche Abweichung von derselben fordert.

So schreitet man zu der Perpendikularlinie, denn zum geradlinigen Winkel, usw., und so wie das Kind im leichten Anwenden dieser Formen stärker wird, so weicht man allmählich in den Anwendungsfiguren derselben von ihnen ab. Die Folgen dieser, mit dem Wesen der physisch-mechanischen Gesetze übereinstimmenden Maßregeln, sind auf die Zeichnungskunst nicht kleiner, als diejenigen des Anschauungs-ABCs auf die Ausmessungskraft der Kinder. Indem sie bei dieser Führung jede, auch die ersten Anfangszeichnungen zur Vollkommenheit bringen, ehe sie weiterschreiten, so entwickelt sich bei ihnen schon bei den ersten Schritten dieser Kunst ein Bewußtsein der Folgen ihrer vollendeten Kraft, und mit diesem Bewußtsein ein Streben nach Vollkommenheit, und ein Ausharren - zur Vollendung, die Torheit und Unordnung in der Menschenführung nie erzielt; das Fundament der Vorschritte ist hier nicht bloß in der Hand; es ist in den innersten Kräften der Menschennatur gegründet, und die Anwendungsbücher der Ausmessungsformen geben dann die Reihenfolge der Mittel an die Hand, durch welche dieses Nachstreben mit psychologischer Kunst, und innert den Schranken der physisch-mechanischen Gesetze benutzt, die Kinder stufenweise auf den Punkt hebt, den wir schon eben berührt, daß nämlich, das weitere im Auge habender Ausmessungslinien ihnen allmählich ganz überflüssig wird, und von den Führungsmitteln der Kunst ihnen nichts übrig bleibt, als die Kunst selber.

Schreibkunst.

Die Natur selber unterordnet diese Kunst dem Zeichnen und allen Mitteln, durch welche dieses letztere bei den Kindern entwickelt und zur Vollendung gebracht werden muß, also wesentlich und vorzüglich der Meßkunst.

Die Schreibkunst darf sogar weniger als das Zeichnen selbst ohne vorher entwickelte Übung in ausgemessenen Linien angefangen und betrieben werden, und zwar nicht bloß darum, weil sie eine eigentliche Art Linearzeichnung ist, und keine willkürliche Abweichungen von der bestimmten Richtung ihrer Formen duldet, sondern wesentlich auch darum, weil sie, wenn sie vor dem Zeichnen beim Kind zur Fertigkeit gebracht wird, demselben die Hand zu diesem letzten notwendig verderben muß, sie dieselbe in einzelnen Formen verhärtet, ehe ihre allgemeine Biegsamkeit für alle Formen, die das Zeichnen wesentlich voraussetzt, genügsam und gesichert gebildet ist: Noch mehr muß das Zeichnen dem Schreibenlernen vorangehen, weil dadurch die richtige Formierung der Buchstaben dem Kind ohne Maß erleichtert, und ihm der große Zeitverlust erspart wird, sich jahrelang angewöhnte krumme Formen wieder abzugewöhnen, und es hingegen dadurch den in seiner ganzen Bildung wesentlichen Vorteil genießt, auch bei den ersten Anfängen dieser Kunst sich der Kraft ihrer Vollendung bewußt zu werden, und dadurch schon im ersten Zeitpunkt des Schreibenlernens in sich selbst den Willen zu erzeigen, nichts Unvollendetes und Unvollkommenes an die ersten zur Vollendung gebrachten Schritte dieser Kunst anzuhängen.

Das Schreiben muß wie das Zeichnen zuerst mit dem Griffel auf Schiefertafeln versucht werden, indem das Kind in einem Alter fähig ist, die Buchstaben mit dem Griffel zur Vollkommenheit zu bringen, in welchem es noch unendlich schwer wäre, es zur Führung der Feder zu bilden.

Ferner ist der Gebrauch des Griffels vor der Feder, beim Schreiben wie beim Zeichnen, auch darum zu empfehlen, weil das Fehlerhafte in jedem Fall schnell ausgelöscht werden kann, da hingegen auf dem Papier gewöhnlich beim Stehenbleiben eines fehlerhaften Buchstabens sich immer ein noch fehlerhafterer Zug an den ersten ankettet.

Und endlich achte ich auch dieses für einen sehr wesentlichen Vorteil dieser Manier: das Kind löscht auf der Schiefertafel auch das vollkommen Gute immer wieder aus, und man glaubt nicht, wie wichtig es ist, daß dieses geschieht, wenn man nicht überhaupt weiß, wie wichtig es für das Menschengeschlecht ist, daß es anmaßungslos gebildet werde und nicht zu früh dahin komme, dem Werk seiner Hände einen Eitelkeitswert beizulegen.

Ich teile also das Schreibenlernen in zwei Epochen ein:

  1. In diejenige, in welcher das Kind sich die Form der Buchstaben und ihre Zusammensetzung, unabhängend von dem Gebrauch der Feder, geläufig machen soll; und
  2. in diejenige, in der es seine Hand in dem Gebrauch des eigentlichen Schreibinstruments, der Feder, selbst übet.


Ich lege schon in der ersten Epoche, dem Kind die Buchstaben in genauen Ausmessungen vor Augen, und habe ein Vorschriftenbuch stechen lassen, durch welches die Kinder, in Verbindung mit dem Ganzen dieser Manier und ihrer Vorteile, sich beinahe von selbst und ohne weitere Hilfe zur Fertigkeit des Schreibens ausbilden können. Die Vorzüge dieses Schreibbuchs sind:

  1. Es hält sich bei den Anfangs- und Fundamentalformen der Buchstaben lange genug auf.
  2. Es kettet die Teile der zusammengesetzten Formen der Buchstaben nur allmählich an die einfacheren.
  3. Es übt die Kinder in den Zusammensetzungen mehrerer Buchstaben von dem Augenblick an, wo sie einen einzigen richtig nachzeichnen können, und steigt Schritt für Schritt in dem Zusammensetzen solcher Wörter, die bloß aus denjenigen Buchstaben bestehen, die es in jedem Zeitpunkt vollkommen nachzeichnet.
  4. Es hat endlich den Vorteil, daß es in einzelne Linien zerschnitten und dem Kind so vorgelegt werden kann, daß die nachzuzeichnende Linie für Auge und Hand unmittelbar unter den Buchstaben der Vorschrift zu stehen kommt.

In der zweiten Epoche, in der das Kind zum Gebrauch des eigentlichen Schreibinstruments, der Feder, geführt werden muß, ist es in den Formen der Buchstaben und ihrer Zusammensetzung schon bis zu einer merklichen Vollkommenheit geübt, und der Lehrer hat dann nichts weiter zu tun, als die vollendete Zeichnungsfertigkeit in diesen Formen, durch den Gebrauch der Feder, zur eigentlichen Schreibkunst zu machen.

Indes muß das Kind auch hier diesen neuen Fortschritt an den Punkt, in dem es schon geübt ist, anketten. Seine erste Federschrift ist genau wieder seine Griffelvorschrift, und es muß den Gebrauch der Feder damit anfangen, die Buchstaben in ebenso großer Form zu schreiben, als es sie gezeichnet hat, und nur allmählich zum Nachschreiben der kleineren gewohnten Schreibformen geübt werden.

Die Psychologie aller Unterrichtsfächer fordert wesentliche Sonderung ihrer Mittel, und eine haarscharfe Bestimmung, welche von denselben, dem Kind in jedem Alter beigebracht werden können und sollen. So wie in allen Fächern benutze ich diesen Grundsatz auch in der Schreibkunst und bin wesentlich durch eine ununterbrochene Befolgung desselben, und durch das daraus, für die vier- bis fünfjährigen Kinder entstandene Griffelvorschriftenbuch, dahin gekommen, daß nach dieser Methode auch ein schlechter Schulmeister und eine sehr ungeübte Mutter ihre Kinder bis auf einen gewissen Grad zum Richtig- und Schönschreiben zu bilden, ohne es vorher selber gekonnt zu haben, imstande ist. Es ist aber hier wie überall der wesentliche Zweck meiner Methode, dem hierin weggeworfenen Volk, den häuslichen Unterricht wieder möglich zu machen und jede Mutter, deren Herz für ihr Kind schlägt, durch dieselbe, stufenweise dahin zu erheben, ihr, bis ans Ende meiner Elementarübungen, selbständig zu folgen und sie mit den Kindern ausüben zu können. Um dahin zu gelangen, braucht sie in jedem Fall nur eine kleine Stufe weiter zu sein als die Kinder selbst.

Mein Herz erhebt sich von den Hoffnungen, die hieraus entspringen, aber, teurer Freund! seitdem ich auch nur von ferne etwas von diesen Hoffnungen äußere, rufen mir Menschen von allen Seiten zu: die Mütter des Landes werden nicht wollen; und nicht nur Menschen aus dem Volk, sondern selbst Menschen, die das Volk lehren, Menschen, die das Volk das Christentum lehren! sie sagen mir höhnisch: Du kannst unsere Dörfer hinauf- und hinunterlaufen, du wirst keine Mutter finden, die das tut, was du von ihr forderst. Ich antworte ihnen, ich will mit den Mitteln, die in meiner Hand sind, Heidenmütter im tiefsten Norden dahin bringen, daß sie es tun, und wenn es wirklich wahr ist, daß Christenmütter im milden Europa - daß Christenmütter in meinem Vaterland, nicht so weit zu bringen sein sollen, als ich Heidenmütter im wilden Norden jede Stunde bringen will - so möchte ich diesen Herren, die das Volk des Vaterlandes, das sie und ihre Väter gelehrt, unterrichtet und bisher geführt haben; heute auf diese Weise verunglimpfen, zurufen: sie sollen ihre Hände waschen und es aussprechen, wir sind unschuldig, an dieser unaussprechlichen Unmenschlichkeit des Volkes im milden Europa, wir sind unschuldig an dieser unaussprechlichen Unmenschlichkeit des gutmütigsten, bildsamsten und duldsamsten unter allen europäischen Völkern, des Schweizervolkes; sie sollen es aussprechen, wir und unsere Väter haben getan, was wir zu tun schuldig waren, um das namenlose Unglück, dieser Unmenschlichkeit von unserem Weltteil und von unserem Vaterland zu entfernen, und diesem unaussprechlichen Verfall der ersten Fundamente der Sittlichkeit und des Christentums in unserem Weltteil und in unserem Vaterland vorzubeugen! Ich möchte den Männern, die zu sagen wagen: Lauf das Land hinauf und hinunter, die Mütter des Landes werden das nicht tun und nicht wollen - antworten: sie sollen diesen unnatürlichen Müttern unseres Vaterlandes, wie einst Christus Jerusalem, zurufen: Mütter! Mütter! wir haben euch unter die Flügel der Weisheit, Menschlichkeit und des Christentums versammeln wollen, wie eine Henne ihre Jungen versammelt, aber ihr habt nicht gewollt! Wenn sie dieses tun dürfen; dann will ich schweigen, und an ihr Wort glauben, und an ihre Erfahrung - und nicht an die Mütter des Landes, und nicht an das Herz, das Gott in ihre Brust gelegt hat; wenn sie dies aber nicht tun dürfen; so will ich auch nicht an sie glauben, sondern an die Mütter des Landes, und an das Herz, das Gott in ihre Brust gelegt hat, und dann vielmehr das elende Wort, mit dem sie das Volk des Landes, wie das Erzeugnis einer schlechteren Schöpfung von sich wegwerfen, für verleumderisch gegen das Volk, der Natur und der Wahrheit widersprechend erklären, und meine Straße gehen, wie ein Wanderer der in einem fernen Wald, einen Wind hört, dessen Wehen er in seiner Stellung nicht einmal fühlt. Ich muß dieser Rede halber also meine Straße gehen - ich sah und erfuhr durch mein ganzes Leben alle Arten solcher Wortmenschen, eingewiegt in Systeme und Ideale, ohne Volkskenntnis und ohne Volksachtung - und das Personal derjenigen, die heute das Volk in Rücksicht auf meinen Gegenstand auf diese Weise verunglimpfen, ist mehr als kein anderes, das ich kenne, in diesem Fall. Solche Menschen glauben sich selber auf einer Höhe und das Volk weit unter ihnen in der Tiefe, aber sie irren sich in beidem, und wie armselige Affen, durch die Anmaßungen ihrer elenden Natur, selber gehindert und unfähig gemacht werden, über den reinen Wert wirklicher tierischer Kräfte oder über denjenigen von wahren Menschenanlagen, richtig zu urteilen, werden diese armseligen Wortmenschen, durch die schönen Künste ihres unnatürlichen Ganges, geradezu ebenso unfähig gemacht zu empfinden, daß sie selber auf Stelzen stehen, und darum von ihren elenden hölzernen Beinen herabsteigen müssen, um auch nur mit gleicher Kraft wie das Volk auf Gottes Boden zu stehen. Ich muß sie bedauern. Ich habe viele von diesen elenden Wortmenschen, mit einer solchen Mischung von Klosterfrauenunschuld und Rabbinerweisheit sagen hören; was kann doch auch schöner sein, für das Volk als der Heidelberger Katechismus und der Psalter! - daß ich wahrlich hierin der Menschheit Rechnung tragen, und Achtung für die Fundamente auch dieser Verirrung in mein Herz zurückrufen muß. Ja, Freund! ich will auch diese Verirrung des menschlichen Geistes an den Irrenden entschuldigen, es war doch immer so und muß immer so sein. Die Menschen sind sich allezeit selbst gleich, und die Schriftgelehrten und ihre Jünger, waren es auch immer. Ich will also gegen den Wortkram ihrer Menschensatzungen und gegen die klingenden Schellen ihres Zeremoniendienstes, und die liebe- und weisheitsleere Gemütsstimmung, die er seiner Natur nach hervorbringen muß, meinen Mund nicht weiter auftun, sondern mit dem größten Menschen, der je gegen die Irrtümer der Schriftgelehrten die Sache der Wahrheit, des Volkes und der Liebe siegreich behauptet hat, nur dieses sagen: Herr! verzeihe ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.

Doch ich lenke wieder ein: Das Schreibenlernen kommt drittens als eine Art des Redenlernens zum Vorschein. Es ist aber auch in seinem Wesen nichts anderes, als eine Eigenheit und spezielle Ausübung dieser letzteren Kunst.

So wie es also in meiner Methode, als Form, in Verbindung mit dem Messen und Zeichnen zum Vorschein kommt, und in dieser Verbindung alle Vorteile genießt, die durch die frühere Entwicklung dieser Kunstkräfte erzeugt werden, so kommt es als spezielle Art des Redenlernens, wieder in Verbindung mit allem übrigen zum Vorschein, was von der Wiege an zur Entwicklung dieser Kraft in der Methode getan worden, und genießt eben die Vorteile, die durch die vorhergegangene Entwicklung seiner Kunstkräfte im Reden, durch das Buch der Mütter, durch das Buchstabier- und Lesebuch in ihm schon entwickelt und fest gegründet sind.

Ein Kind, das nach dieser Methode geführt ist, weiß das Buchstabier- und das erste Lesebuch soviel als auswendig: es kennet die Fundamente der Orthographie und der Sprache in einem großen Umfang, und wenn es sich in Rücksicht auf die Form des Schreibens, durch das Griffelbuch und die ersten Übungen im Schreiben, in den einzelnen Zügen der Buchstaben und ihrer Zusammensetzungen zur Fertigkeit geübt hat, so braucht es zu seinem weiteren Schreibenlernen keine eigentlichen Vorschriften mehr; es hat durch seine Sprach- und Orthographiefertigkeiten das Wesen dieser Vorschriften in seinem Kopf und setzt aus eigener Erfahrung an den Faden des Buchstabier- und Lesebuches, Reihenfolgen von Wörtern, durch die es seine Sprachkenntnis immer verstärkt, und sein Gedächtnis und seine Einbildungskraft übt.


Die Vorteile dieser also gereihten und an die Übungen im Redenlernen geketteten Übungen im Schreiben sind wesentlich diese:

  1. Daß sie die grammatikalischen Fertigkeiten, die dem Kind beigebracht worden, in ihm immer mehr stärken, und ihre Fundamente in seinem Geist unauslöschlich machen. Es kann nicht anders sein, indem es, nach Anweisung des Lesebuches, in welchem die Nennwörter, die Beschaffenheitswörter, die Zeitwörter, die Verbindungswörter usw. in getrennten Reihenfolgen nacheinander stehen - diese Wörter nach ihren Reihenfolgen zusammenzusetzen geübt ist, gelangt es dadurch zu einem unbedingten Takt, in welche Reihenfolge jedes ihm vorkommende Wort gehöre, und bildet sich so für jede dieser Reihenfolgen, die Regeln selber, die auf sie anwendbar sind.
  2. Ebenso verstärkt es sich dadurch die Kraft durch die Sprache, nach Anweisung der Methode, allgemein zu deutlichen Begriffen zu gelangen, indem es als Schreibübungen sein Diktionarium in Gefolge der Rubriken und Kennzeichen der Unterabteilungen, in Reihenfolgen bringen, und sich so von den einzelnen Gattungen aller Dinge selbst, zusammengeordnete Übersichten verschaffen kann.
  3. Es verstärkt sich die Mittel, durch die Schreibübungen allmählich zu deutlichen Begriffen zu gelangen, nicht nur dadurch, daß es beim Schreiben wie beim Redenlernen in erläuternden Zusammensetzungen von bedeutenden Nenn-, Zeit- und Beschaffenheitswörtern geübt wird, sondern es erhöht durch diese Übungen auch noch seine Selbstkraft in der Auffindung und Hinzusetzung seiner eigenen Erfahrungsbegriffe, zu den vielseitigen Reihenfolgen, deren Hauptinhalt es sich beim Redenlernen eigen gemacht hat.

So setzt es z.B. bei den Schreibübungen nicht bloß hinzu, was es schon im Lesebuch als hoch und spitz benennen gelernt, sondern es übt sich, und wird durch die Aufgabe selbst dazu angereizt, nachzudenken und beizufügen, was ihm in seinem eigenen Erfahrungskreis für Gegenstände von dieser Form bekannt sind.

Ich will ein Beispiel geben, welches den erfinderischen Geist der Kinder, in der Bestimmung solcher erläuternden Zusammensetzungen ins Licht setzt.

Ich gab ihnen das Wort: dreieckig; auf, und sie brachten in Verbindung mit einem Landschulmeister, folgende Bestimmungen heraus:

Dreieckig: der Triangel, die Setz- oder Bleiwaage, das halbe Halstuch, das Schreinerwinkelmaß, eine Art Feilen, das Bajonett, das Prisma, die Buchennuß, das Schabeisen des Kupferstechers, die Wunde vom Stich des Blutegels, die Stockklinge, der Buchweizenkern, das Zirkelbein, der unterste Teil der Nase, das Blatt vom guten Heinrich, das Spinatblatt, das Samengehäuse der Tulpe, die Zifferzahl Vier, und das Samengehäuse des Täschelkrautes.

Sie fanden noch mehrere an Tischen und Fenstern mit runden Scheiben, für das sie aber keinen Namen wußten.

Das gleiche ist auch beim Hinzusetzen der Beiwörter zu den Nennwörtern richtig: sie setzen zum Exempel: zum Aal, Aas, Abend, nicht bloß alle Beiwörter hinzu, welche sie im Lesebuch schon als Beiwörter des Aals, des Aases, des Abends usw. kennengelernt, sondern auch diejenigen, die sie ihr Erfahrungskreis als schickliche Beiwörter desselben vermuten läßt, und so kommen sie selbst, durch diese Art von Sammlung der Kennzeichen aller Dinge, auf dem einfachsten Weg dahin, sich die Natur, das Wesen und die Beschaffenheit aller Dinge, vielseitig und übereinstimmend mit ihrem Erfahrungskreis, bekannt und geläufig zu machen. Das nämliche ist auch bei den Zeitwörtern richtig, wenn sie z.E. das Wort beobachten durch Beifügung von Nennwörtern und Nebenwörtern erläutern sollen, so werden sie dasselbe hinwieder nicht bloß durch diejenigen Wörter erläutern, oder mit denjenigen belegen, mit welchen sie es im Lesebuch belegt gefunden, sondern das nämliche tun, wie oben.

Die Folgen dieser Übungen gehen weit, sie bringen die Kinder dahin, daß die, von ihnen auswendiggelernten Beschreibungen, z.B. die Glocke, Gehen, Stehen, Liegen, Auge, Ohr usw. ihnen zu einem bestimmten und allgemeinen Leitfaden werden, sich über alles mögliche, dessen Form und Inhalt ihnen also bekannt gemacht worden, sowohl mündlich als schriftlich bestimmt ausdrücken zu können. Es versteht sich aber von selbst, daß dieses letzte Resultat nicht durch die isolierte Einzelübung des Schreibens, sondern durch die Verbindung desselben, mit der ganzen Reihenfolge der Mittel, durch welche die Methode ihre Zöglinge zur allmählichen Klarheit der Begriffe emporhebt, erzielt werden kann.

Ebenso ist es mit dem ganzen Gang dieser Führung zu verstehen, wenn ich sage, daß das Schreibenlernen nicht bloß als Kunst, sondern auch als Berufssache vollendet, und das Kind auf diese Weise zu der Fertigkeit gebracht wird, von dieser künstlichen Art sich wörtlich auszudrücken, ebenso leicht und so allgemein Gebrauch zu machen, als vom Reden selber.