Johann Heinrich Pestalozzi und die alte Landschaft Basel : zur Wirkungsgeschichte der pestalozzischen Pädagogik

Ernst Martin

Liestal : Kantonale Schul- und Büromaterialverwaltung Baselland, 1986 : 356 S. (Quellen und Forschungen zur Geschichte und Landeskunde des Kantons Baselland ; 24)

Das vorliegende Werk von E. Martin schließt eine Lücke in der bisherigen Pestalozziforschung, denn es stellt in umfassender Weise die Auswirkung der pestalozzischen Pädagogik im Raum der Landschaft Basel dar und somit die Umwandlung der pestalozzischen Pädagogik in die konkrete Praxis des damaligen Basellandschaftlichen Schulalltages. Außerdem schildert Martin auch die wirtschaftlichen, religiösen und sozialen Bedingungen, unter deren Zwang Schulmeister und Behörden um eine Verbesserung der Schulen kämpften sowie politische Hintergründe, die oft entscheidend in den pädagogischen Meinungsprozeß eingriffen.

Martin forscht in seinem Werk nach zwei Richtungen: Zum Einen danach, wie Pestalozzi in der Landschaft Basel bekannt wurde und wie seine Methoden in den Landschulen Fuß fassen konnten und zum Anderen nach den Reaktionen und Wirkungen im Landvolk auf die neue Lehre. Er möchte mit seiner Untersuchung einen Beitrag zur Wirkungsgeschichte der pestalozzischen Pädagogik und zur Kulturgeschichte der alten Landschaft Basel leisten.

Der Leser hört im Laufe des Buches von den wechselhaften Stimmungen des Volkes und erhält ein lebensnahes und anschauliches Bild von der Wirkung Pestalozzis - somit kann mehr als eine übliche historische Darstellung vom Leben und Werk Pestalozzis erwartet werden.

Im ersten Kapitel seiner Arbeit geht Martin auf politische und pädagogische Gesinnungsfreunde sowie Schüler Pestalozzis ein. Das zweite Kapitel widmet er Pestalozzis Stellung zur Schule in seiner Zeit. Im dritten Kapitel erläutert er schließlich Pestalozzis Methode und deren praktische Anwendung, um im vierten Kapitel auf Hindernisse und Schwierigkeiten bei der Einführung eben dieser Methode einzugehen. Das fünfte Kapitel steht unter dem Titel: "Wie Pestalozzis Methode in der alten Landschaft Basel Eingang und Verbreitung fand", das sechste nennt Martin schließlich "Der äußere Erfolg allein hat der Methode bei uns einigen Kredit verschafft". Im siebten und letzten Kapitel behandelt Martin, wie sich die Ideen Pestalozzis im jungen Kanton Basel-Landschaft weiter entwickelt haben.

Im Anhang des Werkes befindet sich schließlich ein Verzeichnis verwendeter Abkürzungen, eine lange Liste der Anmerkungen sowie ein Verzeichnis der Quellen und Forschungen zur Geschichte und Landeskunde des Kantons Baselland.

(SH)