Pestalozzis Staats- und Rechtsverständnis und seine Stellung in der Aufklärung

Helen Bosshard

Frankfurt, Bern : Lang, 1983 : 181 S. (Rechtshistorische Reihe ; 26)

Pestalozzi hat ein äußerst umfangreiches und vielseitiges Werk hinterlassen: Romane, politische Schriften, philosophische Abhandlungen, Denkschriften, Gutachten, Fabeln, Flugblätter, didaktische Lehrbücher und eine beträchtliche Anzahl von Briefbänden. Um dieser großen Anzahl begegnen zu können, muß man sich in der Untersuchung von Pestalozzis Ideen auf bestimmte Perspektiven konzentrieren.

Deshalb konzentriert sich Bosshards Untersuchung auf Pestalozzis Staats- und Rechtsverständnis, seine Stellung in der Aufklärung und seine allgemeine politische Haltung. Im Vordergrund der Arbeit stehen also politische, rechtliche, wirtschaftliche und soziale Probleme, sowie die Auslegung von Pestalozzis eigenen Worten.

In chronologischer Bearbeitungsweise werden Pestalozzis Stellungnahmen zu Fragen eben dieser Themen in seiner Zeit besprochen.

Pestalozzi soll im Rahmen der Untersuchung Bosshards nicht isoliert betrachtet werden, stattdessen soll stets ein Zusammenhang mit zeitgenössischen Staatsdenkern hergestellt werden. Dabei soll der Vergleich mit konservativen und oppositionellen Politikern seiner Zeit den Stellenwert seiner Aussagen besser kenntlich machen. Besonders betont wird hierbei Pestalozzis Beziehung zu den Aufklärern.

In ihrer Einleitung beschäftigt sich Bosshard mit der Aufklärung im Allgemeinen, der juristischen Aufklärung sowie den Grenzen der aufklärerischen Postulate.

In der "Zeit vor 1789" geht sie auf die Aufklärung in der Eidgenossenschaft sowie Pestalozzi und die Aufklärung ein (auch Pestalozzis Eigentumsauffassung und Staatsverständnis). Die "Zeit von 1789 - 1798" wird im Hinblick auf die Reaktion auf die Französische Revolution, Veränderungen in Pestalozzis Staats- und Rechtsverständnis sowie den Staefner Handel hin untersucht.

Im dritten Teil ihrer Ausführungen behandelt Bosshard "Helvetik und Meditation", die Zeit von 1798 - 1814, um im vierten Teil dann schließlich die "Restauration", die Jahre von 1815 bis zum Tod Pestalozzis im Jahre 1827 zu behandeln (Bundesvertrag und Kantonsverfassungen, Pestalozzis Rechts- und Staatsverständnis zur Zeit der Restauration und die Grenzen von Pestalozzis politischem Programm der Restaurationszeit).

Biographische Angaben zum Autor:

Helen Bosshard wurde 1951 geboren. Sie absolvierte ein Jurastudium an der Universität in Bern, welches sie 1977 mit der Lizentiatsprüfung abschloß. Von 1977 bis 1980 arbeitete sie als wissenschaftliche Assistentin am rechtshistorischen Seminar der Universität in Bern. Ab 1980 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bundesamt für Wohnungswesen tätig.

(SH)