Der historische Kontext von Pestalozzis «Methode».

Konzepte und Erwartungen im 18. Jahrhundert

Herausgegeben von Daniel Tröhler, Simone Zurbuchen, Jürgen Oelkers

Verlag Paul Haupt, Bern u.a. 2002, 239 S., Abb.
(Neue Pestalozzi-Studien, Bd. 7)

Der Erfolg von Pestalozzis «Methode» nach 1800 ist ein erklärungsbedürftiges Phänomen, das nicht so sehr auf die Diginität der Methode selber, sondern vielmehr auf gesteigerte Erwartungen gegenüber «Methoden» ganz allgemein zurückzuführen ist. Diese Erwartungen bestimmten nicht nur die pädagogische Praxis, sondern bildeten insbesondere auch die Grundlage der expandierenden und sich neu etablierenden Wissenschaften im Zeitalter der Aufklärung. Die Rekonstruktion der Ursachen des Erfolgs von Pestalozzis «Methode» ab 1800 führt daher zur Frage, wie denn «Methode» im 18. Jahrhundert in Wissenschaft, Religion und Erziehung verstanden wurde, wobei die Rekonstruktionen eine für den Erfolg Pestalozzis mitentscheidende begriffliche und konzeptionelle Heterogenität zu Tag bringen, die durch viele und zum Teil diffuse Ambitionen charakterisiert ist.

In diesem Band sind Studien verschiedener Fachvertreterinnen und Fachvertreter versammelt, die den begrifflichen und konzeptionellen Kontext der vielfältigen Erwartungshaltungen gegenüber dem Methodenbegriff in ihrer Disziplin untersuchen. Die Darstellungen aus der

  • allgemeinen Geschichte
  • Philosophiegeschichte
  • Religionsgeschichte
  • Wissenschaftsgeschichte und
  • historischen Pädagogik

zeigen, dass eine Umschreibung von «Methode» als «Zauberwort» des 18. Jahrhunderts einige Plausibilität besitzt: «Methode» war offensichtlich nicht nur Anleitung zur Wissensproduktion, sondern auch Mittel der Wissensordnung, -darstellung und -vermittlung. Insofern lässt sich in Anlehnung an die beliebten Umschreibungen des 18. Jahrhunderts als «Jahrhundert der Vernunft» oder «Jahrhundert der Pädagogik» auch, unter Einbezug weiterer Teile des 17. Jahrhunderts, von einem «Jahrhundert der Methode» sprechen.

Details

Inhaltsverzeichnis

Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes:

Felix Bürchler, Anke te Heesen, Petra Korte, Rudolf Lüthe, Jürgen Oelkers, Fritz Osterwalder, Peter Hanns ReiII, Heinz Rhyn, Clausdieter Schott, Daniel Tröhler, Michel Weyer, Simone Zurbuchen